Der hessische Unternehmer Friedhelm Loh sieht die deutsche Wirtschaft in einer akuten Notlage. Er kritisiert die politischen Rahmenbedingungen und warnt vor den wirtschaftlichen Folgen.
Lage der deutschen Wirtschaft
Der Inhaber der Unternehmensgruppe Friedhelm Loh äußerte gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Capital seine Sorge über die aktuelle Situation der deutschen Wirtschaft. “Die Lage der Wirtschaft ist dramatisch. Wir sind von einem der führenden Länder zum Schlusslicht geworden. Wenn man da nicht wach wird, dann weiß ich nicht, wann man wach werden soll”, betonte Loh. Die wirtschaftliche Misere zeige sich auch im Schaltschrankbauer Rittal, dem größten Unternehmen der Friedhelm Loh Group. “Ähnlich wie die ganze Elektroindustrie sind wir momentan knapp zweistellig rückläufig”, sagte Loh. “Wir schrammen gerade so an der Kurzarbeit vorbei – und das sagt ja schon eine ganze Menge.”
Friedhelm Loh und seine Unternehmensgruppe
Friedhelm Loh führt seit 1974 die Friedhelm Loh Group, die heute insgesamt rund drei Milliarden Euro umsetzt und mehr als 12.000 Mitarbeiter zählt. Das Manager Magazin listet Loh mit geschätzten 4,7 Milliarden Euro Vermögen auf Platz 45 der reichsten Deutschen. Zwischen 2006 und 2014 war er zudem Präsident des Branchenverbands ZVEI und BDI-Vizepräsident.
Politische Rahmenbedingungen und Wirtschaft
Loh macht auch die Politik für die kritische Wirtschaftslage verantwortlich. “Was ich wahrnehme, ist, dass sich die politischen Rahmenbedingungen permanent verändern, es gibt eine Anhäufung an allen möglichen Regeln und einen Overload an Bürokratie. Es kommen ständig neue Eingriffe in die Wirtschaft: Das können sie nicht mehr kalkulieren. Was da passiert, wird auf Dauer den Mittelstand killen”, warnte der Unternehmer. Loh hebt hervor, dass die Standortbedingungen heute bedeutend schwieriger seien, was Unternehmen vor die Frage stelle: “Produziere ich in Deutschland oder woanders? Gehe ich? Bleibe ich?”.
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