Die Ifo-Preiserwartungen in Deutschland sind im September auf den niedrigsten Stand seit Februar dieses Jahres gesunken, was darauf hindeutet, dass immer weniger Unternehmen beabsichtigen, ihre Preise zu erhöhen. Dies könnte zu einer Inflationsrate unter der von der Europäischen Zentralbank angestrebten Zwei-Prozent-Marke führen, so Timo Wollmershäuser, Ifo-Konjunkturchef.
Preiserwartungen in allen Wirtschaftszweigen rückläufig
Timo Wollmershäuser, Ifo-Konjunkturchef, gab bekannt, dass die Ifo-Preiserwartungen im September auf 13,8 Punkte gesunken sind, nach 16,1 im August. „Die wirtschaftliche Krise verringert die Spielräume für die Unternehmen, ihre Preise anzuheben“, sagte er und fügte hinzu, dass die Inflationsrate in Deutschland in den kommenden Monaten daher voraussichtlich unter der Zwei-Prozent-Marke bleiben wird, die die Europäische Zentralbank anstrebt.
Konsumnahe Wirtschaftszweige und Dienstleistungen betroffen
Die Preiserwartungen in den konsumnahen Wirtschaftszweigen, welche eine bedeutsame Rolle für die kurzfristige Entwicklung der Verbraucherpreise spielen, sind auf 18,2 Punkte zurückgegangen, nach 25,0 im August. Dieser Rückgang ist sowohl auf die Einzelhändler als auch auf die konsumnahen Dienstleister zurückzuführen.
Industrie verzeichnet leichten Anstieg
Im Bauhauptgewerbe und bei den unternehmensnahen Dienstleistern (inklusive Großhandel) sind die Preiserwartungen ebenfalls gesunken, auf -0,3 bzw. 17,9 Punkte, nach 2,3 bzw. 18,9 im August. Dagegen hat die Industrie einen leichten Anstieg auf 6,1 Punkte, nach 5,1 im August, zu verzeichnen.
Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Sollten alle befragten Unternehmen planen, ihre Preise zu erhöhen, würde der Saldo bei +100 Punkten liegen. Planen jedoch alle, ihre Preise zu senken, würde der Saldo bei -100 Punkten liegen. Diese Werte sind saisonbereinigt, und das Ifo-Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderungen.
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