Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel ist die Anzahl der Deutschen, die das Land verlassen möchten, immer noch unklar. Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, erklärt allerdings, dass die von der Lufthansa angekündigten Flüge wahrscheinlich nicht unterbesetzt sein werden.
Genaue Zahl der Ausreisewilligen bleibt unklar
Wie Steffen Seibert gegenüber dem Sender RTL angab, sind etwa 4.500 Deutsche auf der Krisenvorsorgeliste der Botschaft eingetragen. Allerdings weist der Botschafter darauf hin: “Sich in diese Krisenvorsorgeliste einzutragen, was wir ja wirklich empfehlen, heißt ja nicht, dass man jetzt ausreisen will.” Ein Eintrag bedeute vielmehr, dass man in engem Kontakt mit der Botschaft stehen und über alle notwendigen Sicherheitsinformationen auf dem Laufenden gehalten werden möchte.
Seibert konnte keine genauen Angaben dazu machen, wie viele Personen tatsächlich planen, in den nächsten Tagen auszureisen. Er rechnet jedoch mit einer beträchtlichen Zahl, da “die angekündigten Flüge der Lufthansa mit Sicherheit nicht unterbesetzt sein werden.”
Abreisebedingungen und alternative Wege
Seibert hatte sich am Dienstag persönlich am Flughafen in Tel Aviv über die Abreisebedingungen informiert. Dort warten manche Menschen tagelang auf einen Flug in ihr Heimatland. Trotz der schwierigen Situation im Land – Israel scheint sich auf einen Krieg zuzubewegen – rät der Botschafter davon ab, unvorbereitet an den Flughafen zu gehen: “Wir haben auch allen Menschen gesagt, wenn sie kein Ticket haben, gehen sie nicht aufs Geratewohl an den Flughafen.” Dies könne zu langen Wartezeiten führen.
Es gibt allerdings auch andere Möglichkeiten, das Land zu verlassen. So sagt Seibert: “Es gibt auch Fähren ab Haifa. Manchmal muss man auch ein bisschen schauen, ob man mit Fluggesellschaften, die man vielleicht gar nicht so kennt, sich einbucht.” Die durch Sonderflüge ermöglichte Ausreise wird den Prozess seiner Meinung nach erleichtern.