Angesichts drohender Streiks von Lokführern der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) während der Weihnachtsfeiertage erstellt die Deutsche Bahn einen Notfall-Fahrplan. Mit weniger als 20% der planmäßigen Züge, dem Einsatz von ausländischen Lokführern und der Nutzung extra langer Züge soll ein Minimalbetrieb gesichert werden.
Großräumige Vorbereitungen aufgrund drohender Streiks
Laut eines Berichts der “Bild am Sonntag” plant die Deutsche Bahn in Reaktion auf die Streikdrohungen der GDL den Einsatz besonders langer Züge zu Weihnachten. Der 376 Meter lange XXL-ICE mit 918 Sitzplätzen soll auf besonders stark nachgefragten Verbindungen, etwa von Hamburg über Köln, Frankfurt und Stuttgart nach München, zum Einsatz kommen. Allerdings würden mit dem Notfallplan im Fernverkehr weniger als 20 Prozent der planmäßigen Züge fahren – das bedeutet nur 140 statt sonst 700 am Tag.
Internationale Anbindungen und Ersatzverkehr betroffen
Grenzüberschreitende Verbindungen sollen mittels ausländischen Lokführern aufrechterhalten werden. Den Einsatz von Bussen sieht die Deutsche Bahn allerdings als nicht möglich an. Es fehlt an Fahrzeugen und Fahrern, um im Falle eines Streiks einen verlässlichen Fahrplan anbieten zu können.
Kritik an der GDL und Appelle an die Vernunft
GDL-Chef Claus Weselsky sieht die Streiks als unausweichlich an und wird mit den Worten zitiert, die Beschäftigten “hätten die Messer schon gewetzt und wollen die Auseinandersetzung”. Diese Wortwahl stößt auf Kritik bei anderen Politikern. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) äußerte gegenüber der “Bild am Sonntag”: “Ich finde es angesichts der Situation in Israel und Gaza sowie der Ukraine unangemessen, eine solche Sprache zu gebrauchen” und appellierte an die GDL, das Weihnachtsfest der Deutschen nicht zu verderben.
Ähnlich äußert sich der verkehrspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß (CDU): “Ein Streik vor Weihnachten, der alles lahmlegt, wäre der Super-GAU. Es liegt auch im Interesse der Beschäftigten, dies zu vermeiden.” Gerade vor dem Hintergrund, dass in der vergangenen Weihnachtswoche (22. bis 28. Dezember) Rekordzahlen von 3,2 Millionen Bahnreisenden verzeichnet wurden, wären weitreichende Folgen eines Streiks unabdingbar.
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