Die Apotheken in Deutschland schlagen Alarm angesichts der anhaltenden Knappheiten bei Arzneimitteln. Der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, warnt vor einem bedenklichen Versorgungsmangel bei essenziellen Medikamenten, der seit letztem Jahr bestehe. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bestätigt diese kritische Lage und sieht eine Stabilisierung der Versorgung erst nach umfangreichen Maßnahmen gegeben.
Bedrohliche Versorgungslage bei Medikamenten
„Für sieben Wirkstoffe besteht seit dem letzten Jahr und weiterhin ein bedenklicher Versorgungsmangel“, sagte der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, gegenüber der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). Betroffen sind lebenswichtige Medikamente wie Kochsalzlösungen, Antibiotika-Säfte für Kinder, Salbutamol zur Inhalation bei Asthma und Folinsäure, die in der Krebstherapie benötigt wird. „Eine solche Situation habe es noch nie gegeben“, betonte Preis, „so schlecht sind wir noch nie in ein neues Jahr gestartet.“
Warnungen des Apothekerverbands und Reaktionen des BfArM
Ein Versorgungsmangel wird laut Thomas Preis nur festgestellt, wenn die Behörden die Versorgung der betroffenen Patienten als sehr kritisch einschätzen. Er warnte, dass gefährliche Versorgungsmangelsituationen von Jahr zu Jahr zunehmen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bestätigte der Zeitung: „Aktuell sind sieben Bekanntmachungen nach §79 Absatz 5 AMG zu Versorgungsmangelsituationen der Wirkstoffe Fosfomycin, Diamorphin, Natriumchlorid, Natriumperchlorat, antibiotikahaltige Säfte für Kinder, Salbutamol und Folinsäure veröffentlicht.“ Das BfArM betonte, dass die Versorgungslage in jedem Einzelfall intensiv geprüft und beobachtet werde. „In der Folge führt eine solche Bekanntmachung einer versorgungskritischen Situation aufgrund der dadurch möglichen Maßnahmen in der Regel zu einer deutlichen Stabilisierung der Versorgungsituation.“
Unterschied zwischen Lieferengpass und Versorgungsmangel
Ein Versorgungsmangel ist weitaus gravierender als ein Lieferengpass. Der Sprecher des BfArM erklärte, dass derzeit 448 Lieferengpassmeldungen verzeichnet werden, was weniger sei als im Herbst. Dennoch kritisierte Thomas Preis, dass seit über zwei Jahren Hunderte Medikamente nicht lieferbar seien und „die Maßnahmen der Ampel nahezu keine Wirkung gehabt“ hätten.
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