Zwei Deutsch-Russen sind in Bayern wegen des Verdachts der russischen Spionage festgenommen worden. Die Verdächtigen sollen sich freiwillig einem ausländischen Geheimdienst angeboten haben und stehen in Verbindung mit Aktivitäten im Kontext des Ukraine-Konflikts.
Möglicher Fall von Selbstanbieter
Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die beiden Deutsch-Russen sich selbst den ausländischen Geheimdiensten anboten. “Offenbar haben wir es erneut mit einem Fall von Selbstanbietern zu tun”, erklärten mit dem Vorgang vertraute Personen dem “Handelsblatt”.
Nach Angaben aus Sicherheitskreisen konnte der Spionageabwehr des Bundesamtes für Verfassungsschutz konkrete Beweise erlangen, dass Ausspähungen von Einrichtungen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stattgefunden haben. “In diesem Fall konnten konkrete Belege für Ausspähungen von Einrichtungen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine im Auftrag russischer Stellen erlangt werden”, heißt es aus den Sicherheitskreisen.
Russlanddeutsche als potentielle Zielgruppe
Sicherheitsbehörden sehen Russlanddeutsche als “eine potentielle Zielgruppe für russische Nachrichtendienste”. Die russischen Dienste suchen traditionell unter den deutschstämmigen Spätaussiedlern nach geeigneten Zielpersonen für eine geheimdienstliche Agententätigkeit. Vereinzelt werden diese Personen bereits vor ihrer Ausreise nach Deutschland “nachrichtendienstlich angesprochen”.
Spionageaktivitäten auf dem Level des Kalten Krieges
Nach Angaben aus Sicherheitskreisen bewegen sich die russischen Spionage und Sabotageaktivitäten auf dem Level wie zu Zeiten des Kalten Krieges. Es wird eine “methodischen Umorientierung der russischen Spionage zu noch mehr Konspiration” erwartet. Die russischen Dienste zeigen dabei ein hohes Interesse an militärischen Einrichtungen und Unterstützungsleistungen für die Ukraine und gehen neue Wege.
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