Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sind erstmals seit langer Zeit wieder erheblich gesunken, mit einem Minus von 6,0% im Vergleich zum Vorjahresmonat, laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis).
Rückgang der Erzeugerpreise
Demnach ist der hohe Rückgang auf einen sogenannten Basiseffekt wegen des Kriegs in der Ukraine zurückzuführen, der zu stark steigenden Erzeugerpreisen im Vorjahr führte. Ein vergleichbar starker Rückgang wurde zuletzt im Oktober 2009, in der Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise, verzeichnet. Die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat lag im Juni 2023 noch bei +0,1 Prozent, während sie im Juli 2023 um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat sank.
Einfluss von Energie und Vorleistungsgütern
Hauptverantwortlich für den Rückgang waren Preisrückgänge bei Energie und Vorleistungsgütern. Die Energiepreise waren im Juli 2023 um 19,3 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat und sanken gegenüber Juni um 2,5 Prozent. Besonders bei Strom wurden Preisrückgänge festgestellt. Dagegen ist ein Rückgang der Preise für Erdgas und Mineralölerzeugnisse zu verzeichnen.
Vorleistungsgüter und Konsumgüter
Die Preise für Vorleistungsgüter waren im Juli 3,4 Prozent niedriger als im Vorjahr, wobei Metalle eine bedeutende Rolle spielten. Die Erzeugerpreise ohne Energie waren 2,0 Prozent höher als im Juli 2022 und sanken gegenüber Juni um 0,4 Prozent. Bei Konsumgütern war der Preisanstieg nicht mehr so stark wie in den Vormonaten.
Verbrauchsgüter und Investitionsgüter
Die Preise für Verbrauchsgüter waren um 8,1 Prozent höher als im Juli 2022 und blieben gegenüber Juni 2023 dabei unverändert. Hierbei stiegen besonders die Preise für Zucker und verarbeitete Kartoffeln. Auch Gebrauchs- und Investitionsgüter verzeichneten einen Preisanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat, insbesondere durch das Preisverhalten bei Möbeln, Haushaltsgeräten, Maschinen und Kraftwagenteilen.