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Desy plant Öffnung für sicherheitsrelevante Militärforschung


Das Deutsche Elektronen-Synchrotron (Desy) in Hamburg steht vor einer möglichen Neuausrichtung: Der Leiter der Forschungseinrichtung, Helmut Dosch, schlägt vor, künftig auch „sicherheitsrelevante Forschung“ zu unterstützen. Dieser Vorstoß sorgt jedoch intern für Kontroversen, denn Desy war bislang ausschließlich der zivilen und friedlichen Forschung verpflichtet.

Pläne für sicherheitsrelevante Forschung

Das Direktorium des Desy arbeitet an einem Eckpunktepapier, das die Unterstützung von Projekten zur sicherheitsrelevanten Forschung vorsieht. Ziel ist es, Deutschland zu befähigen, sich gegen äußere Angriffe zu verteidigen. „Um die freiheitliche Demokratie zu bewahren, müsse Deutschland sich gegen Angriffe von außen wehren können„, erklärte Helmut Dosch dem „Spiegel“. Bislang sah das Leitbild von Desy ausschließlich Forschung zu zivilen und friedlichen Zwecken vor.

Interner Widerstand und Kritik

Der Vorschlag des Direktoriums stößt bei einem Teil der rund 3.000 Mitarbeiter des Forschungszentrums auf erheblichen Widerstand. Die interne Gruppe „Science4Peace@Desy“, gegründet von Hannes Jung, hat rund 300 Unterschriften gegen die Ausrichtung auf militärische Ziele gesammelt. „Viele Menschen arbeiten am Desy gerade deswegen, weil sie keine Militärforschung machen möchten„, so Jung. Die Definition „sicherheitsrelevante Forschung“ könnte beispielsweise auch Robustheitsprüfungen von Material mit der Röntgenlaserquelle Petra III umfassen, die für Panzerungen untersucht werden sollen.

Grenzen der militärischen Forschung

Trotz der geplanten Öffnung für sicherheitsrelevante Forschung betont Helmut Dosch, dass Desy nicht zu einem Waffenlabor werden soll. „Wir wollen kein Waffenlabor werden und keinen Zweig für Militärforschung aufmachen„, sagte Dosch. Dennoch könne er nicht ausschließen, dass verteidigungsrelevante Forschung am Desy durchgeführt wird, bei der es „um Waffensysteme ginge“. Diese differenzierte Haltung spiegelt die Spannungen zwischen der Notwendigkeit nationaler Sicherheit und den ethischen Bedenken innerhalb der Forschungsgemeinschaft wider.

Dieser Vorstoß markiert einen potenziellen Wendepunkt in der Ausrichtung des Forschungszentrums und wirft grundlegende Fragen über die Rolle von Wissenschaft und Forschung in sicherheitspolitischen Kontexten auf. Ob und wie Desy diese Pläne umsetzen wird, bleibt abzuwarten.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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