Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz haben rund 40 Polizistinnen und Polizisten der Zentralen Polizeidirektion Hannover sowie der Polizeidirektion Osnabrück am Montag (27. Januar) Stolpersteine in Osnabrück gereinigt. In den Stadtteilen Innenstadt, Weststadt, Wüste, Westerberg, Kalkhügel, Schölerberg und Schinkel machten sie sich daran, die Gedenksteine zu säubern, die seit 2007 in Osnabrück an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern.
Stolpersteine erinnern an NS-Opfer
Die Stolpersteine sind zehn mal zehn Zentimeter große Messingtafeln, die vor den ehemaligen Wohnhäusern von NS-Verfolgten in den Bürgersteig eingelassen sind. Sie tragen die Namen der Opfer sowie Angaben zu ihrem Schicksal. Mit der Reinigung wollten die beteiligten Einsatzkräfte ein sichtbares Zeichen setzen.
„Mit der heutigen Aktion möchten wir nicht nur der Opfer gedenken, sondern auch darauf aufmerksam machen, dass Demokratie und Freiheit keine Selbstverständlichkeiten sind“, erklärte Jonas Riemann, Organisator der Aktion und Demokratiepate der Bereitschaftspolizei Osnabrück. „Die Pflege der Stolpersteine soll uns daran erinnern, dass es kontinuierlichen Einsatzes bedarf, um die Werte unserer Gesellschaft zu bewahren.“
Polizei setzt auf Demokratiepatenschaften
Besonderer Einsatz für Demokratie und Menschenrechte ist innerhalb der Polizei Niedersachsen nicht nur eine Aufgabe, sondern auch ein gelebter Anspruch: Unter den teilnehmenden Polizistinnen und Polizisten befanden sich mehrere so genannte Demokratiepatinnen und Demokratiepaten. Diese speziell geschulten Ansprechpartner fördern das demokratische Selbstverständnis innerhalb der Polizei und stehen für Fragen und Projekte im Bereich Demokratiearbeit zur Verfügung. Bis Ende 2024 sollen landesweit rund 170 dieser Patinnen und Paten ausgebildet werden.
Malte Hagspihl, Pressesprecher der Polizeidirektion Osnabrück, betonte die Bedeutung solcher Aktionen: „Durch Aktionen wie die heutige möchten wir als Polizeidirektion Osnabrück unseren Beitrag dazu leisten, das Bewusstsein für die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten in der Gesellschaft zu stärken.“