Der erste Preis geht an die Mainzer Freizeitfußballer vom FC Ente Bagdad für ihr entschiedenes Eintreten gegen Antisemitismus, der zweite Preis an die Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule und das Kickers Fanprojekt in Stuttgart, die die Vereinsgeschichte des heutigen Oberligaklubs in den Jahren zwischen 1933 und 1945 aufgearbeitet haben. Mit einem Theaterstück und einer symbolischen Baumpflanzung wurde an Julius Baumann erinnert, der Schiedsrichter der Stuttgarter Kickers wurde 1942 im KZ Mauthausen ermordet.
Großartige Auszeichnung für großartige Arbeit
Mit dem dritten Preis wird ein Gemeinschaftsprojekt des VfL-Museums, der Fanabteilung, des Fanprojekts und der “Violet Crew 2002” ausgezeichnet. Neben weiteren Projekten und Maßnahmen wurde anlässlich des 120. Vereinsjubiläums im April 2019 der “Felix-Löwenstein-Weg” am Stadion an der Bremer Brücke eröffnet. Er erinnert an den jüdischen Spielausschussobmann und Mäzen, der 1935 aus dem Verein ausgeschlossen worden war und 1945 bei einem sogenannten “Todesmarsch” aus dem Konzentrationslager Neuengamme starb.
Die Preisverleihung des mit 7.000 € dotierten Preises findet am 18. November in Frankfurt am Main einen Tag vor dem EM-Qualifikationsspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Nordirland statt.
“In Osnabrück und beim VfL ist kein Platz für Rassismus!”
Weiter schreibt der VfL dazu:
“Mit der Stiftung des Julius Hirsch Preises erinnert der DFB seit 2005 jährlich an den deutsch-jüdischen Fußball-Nationalspieler Julius Hirsch (1892 – 1943) und an alle Opfer des nationalsozialistischen Unrechtsstaates. Ausgezeichnet werden damit ‘Personen, Initiativen und Vereine, die sich als Aktive auf dem Fußballplatz, als Fans im Stadion, im Verein und in der Gesellschaft beispielhaft und unübersehbar für die Unverletzbarkeit der Würde des Menschen, gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung sowie für die Verständigung von Menschen einsetzen.’
Erinnerungskultur und gesellschaftliche Verantwortung
Der VfL Osnabrück teilt diese Werte und gratuliert den beteiligten Akteuren herzlich zu dieser hohen Auszeichnung. Einmal mehr beweisen damit Mitglieder und Fans des VfL, dass unser Verein für eine ausgeprägte Erinnerungskultur und eine tolerante und weltoffene Gesellschaft steht, in der Diskriminierung keinen Platz hat. Gemeinsam tragen wir eine gesellschaftliche Verantwortung, der sich alle Beteiligten auch in Zukunft gerne stellen werden.”