Der Lufthansa Airbus mit dem Taufnamen „Osnabrück“ war ein echter Pionier und flog seit seiner Auslieferung im Jahr 1994 ununterbrochen für die Lufthansa. Nun ist sein Ende gekommen, obwohl baugleiche und sogar noch ältere Airbus A321-100 nach knapp 30 Jahren erst kürzlich wieder für die Lufthansa an den Start gegangen sind.
Ob es für den Airbus vom Typ A321 noch eine Zukunft geben wird, vielleicht auch bei einer anderen Airline, darüber machte auf Nachfrage unserer Redaktion die Noch-Eigentümerin Lufthansa keine Angaben. Allerdings bestätigte Pressesprecherin Sandra Kraft die Recherchen unserer Redaktion, dass der Airbus „Osnabrück“ derzeit in Budapest „geparkt“ ist und die Lufthansa keine Verwendung mehr für den Jet hat.
Die „Osnabrück“ bzw. „der Airbus Osnabrück“ „wird in absehbarer Zeit die Lufthansa Flotte verlassen“, so die Pressesprecherin der Airline mit dem Kranich. Nach einer kurzen Abstellzeit von März bis Juni 2020 in Berlin, wurde der Flieger im ersten Corona-Sommer nach Ungarn geflogen und dort eingemottet. Mit ihm wurden auch zahlreiche andere Airbus dieser Baureihe verlegt, darunter auch der Airbus mit der Kennung D-AIRA, dem ersten überhaupt in Dienst gestellten Flugzeug dieser Baureihe. Der Airbis ‚Osnabrück‘ hat die Kennung D-AIRE und war der fünfte A321 der Lufthansa.
Lufthansa reaktivierte wieder fast drei Jahrzehnte alte Airbus-Flieger
Das auf den Namen „Finkenwerder“ (Standort des Airbus-Werks in Hamburg) getaufte Schwesterflugzeug wurde nach Angaben des Portals Planespotters.net in diesem Frühjahr zusammen mit weiteren Airbus dieses Typs „reaktiviert“ und sorgte dafür, dass das Durchschnittsalter der Lufthansa-Flotte (lt. Wikipedia 13,2 Jahre) ordentlich nach oben gepusht wurde.
Airbus „Osnabrück“ absolvierte rund 45.000 Flüge
Der Airbus mit dem Namen „Osnabrück“ wurde im April 1994 an die Lufthansa ausgeliefert, vier Monate nach dem allerersten A321-100 „Finkenwerder“. Damit gehört es zum ersten Dutzend von inzwischen fast 3.000 insgesamt produzierten Flugzeugen der Baureihe A321/321neo.
In den vergangenen 29 Jahren hat der Airbus mit dem Namen der Hasestadt an seinem Bug nach Angaben der Lufthansa rund 45.000 Flüge innerhalb Europas, Nordafrikas und dem Nahen Osten absolviert und dabei 119 Destinationen angesteuert, darunter auch den Osnabrücker Heimatflughafen FMO. Insgesamt hat die „Osnabrück“ rund 4,5 Millionen Passagiere befördert.
Der Taufname „Osnabrück“ bleibt erhalten
Wenn geklärt ist, was mit der passieren wird, kann der Taufname an ein anderes Flugzeug übergehen. Dazu Sandra Kraft: „Einmal in den Kreis der Patenstädte aufgenommen, geht der Name auf ein neues Flugzeug über, nachdem die ursprünglich getaufte Maschine aus der Lufthansa Flotte ausgeschieden ist. Wann genau es die nächste Osnabrück geben wird, steht aktuell jedoch noch nicht fest.“
Weiterlesen: Neben einem Airbus trägt auch ein ICE den Taufnamen „Osnabrück“, doch dieser Zug hat eine traurige Geschichte und war Teil des schwersten Zugunglücks der Bundesrepublik.