Die Verantwortlichen der Stadt Osnabrück stellen gemeinsam mit einigen Kulturschaffenden den „KulturTriathlon“ vor. / Foto: Brockfeld
In den letzten 1,5 Jahren lag das kulturelle Leben in Osnabrück weitgehend brach. Ab Mitte August soll der „KulturTriathlon“ Musik, Kunst und Theater zurück in die Friedensstadt bringen, möglich macht es auch eine großzügige Förderung vom Bund.
Wer im gefühlt endlosen Corona-Lockdown die Kultur vermisste, kann sich jetzt schon auf den Spätsommer in Osnabrück freuen! Von Mitte August bis Ende September sind rund 60 über die ganze Stadt verteilte Veranstaltungen, unter anderem Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen, Kunstprojekte und interaktive Angebote, geplant. Die Veranstaltungen finden überwiegend draußen und an wechselnden Orten statt, um die Gäste vor einer Corona-Infektion zu schützen. Wie sein sportliches Pendant besteht auch der Osnabrücker KulturTriathlon aus drei Disziplinen. So bringt er zum einen Kulturangebote in verschiedene Stadtteile und Quartiere. Darüber hinaus lockt er mit „Kultur to go“ in die Innenstadt, außerdem fördert er gezielt junge Künstler und bietet ein eigenes Angebot für Kinder und Jugendliche. Das Programm ist vielfältig: An der Nackten Mühle wird es beispielsweise Konzerte und Theater für Kinder geben, auf dem Vorplatz des Ostbunkers werden die „Music Women“ an fünf Wochenenden Konzerte spielen und der Kunstraum hase29 will unter anderem Steinzeitmalerein und Tonbrand anbieten.
Großzügiges Fördergeld
Der „KulturTriathlon“ wurde vom Fachbereich Kultur der Stadt Osnabrück und zahlreichen regionalen Partnern auf die Beine gestellt. Außerdem helfen 192.000 Euro aus dem Bundesprogramm NEUSTART KULTUR, sowie 20.000 Euro von den Stadtwerken, 10.000 Euro von der Marketing Osnabrück GmbH, 5.000 Euro von der Marketing Osnabrück GmbH und 13.000 Euro von der Stadt Osnabrück. Ursprünglich stand das Geld der Sponsoren für die wegen Corona abgesagte Kulturnacht 2021 zur Verfügung, jetzt unterstützt es stattdessen den „KulturTriathlon“. Das großzügige Fördergeld soll vor allem den Kulturschaffenden zugute kommen, die während der Corona-Pandemie kaum Verdienstmöglichkeiten hatten. Patricia Mersinger, Fachbereichsleiterin Kultur, freut sich über die Unterstützung: „Ich bin dankbar dafür, dass diese starken Förderer Kultur auch in Pandemiezeiten möglich machen.“ Gleichzeitig gibt es noch den Kulturmarathon, der zu Beginn der Pandemie gemeinsam mit lokalen Stiftungen zur Unterstützung Kulturschaffender ins Leben gerufen wurde.
Buntes und vielfältiges Programm
Der erste Stadtrat Wolfgang Beckermann freut sich bereits auf die Kulturthriathlon: „Wir erleben momentan, wie gut uns jeder Impuls aus der Kunst tut, alle lechzen danach.“ Das Programm der sechswöchigen Veranstaltungsreihe ist noch nicht in Stein gemeißelt, doch einige Beispiele wurden der Öffentlichkeit bereits vorgestellt:
- Das Piesberger Gesellschaftshaus, das Museum Industriekultur und das Musiktheater Lupe schlagen das „Basislager Piesberg“ auf, das unter anderem Ausflüge in die Natur und Musik am Lagerfeuer bietet. Auch die Ausgaben des „Theaterackers“ werden durch den „KulturTriathlon“ ermöglicht. Präsentiert werden vor allem Künstlerinnen und Künstler aus der Region im Kastaniengarten des Gesellschaftshauses.
- Laut wird es fünf Wochenenden lang auf dem Vorplatz des Ostbunkers. Dort veranstalten die Music Women* die „LAUT! Konzerte“, bei denen ausschließlich FLINTA-Personen auf und hinter der Bühne aktiv sind.
- FOKUS e. V. präsentiert an der Nackten Mühle in Haste Kinderkonzerte und -theater mit dem Schwerpunkt Diversität und ist außerdem für ein Straßenkulturprogramm in der Johannissstraße verantwortlich.
- Auch der Kunstraum hase29 wird auf dem Gelände der Nackten Mühle aktiv, wo er in Workshops für Kinder und Jugendliche Natur und Kunst miteinander verbindet.
- Ein weiterer Veranstaltungsort ist der Bürgerpark. Dort präsentiert die Bürgerstiftung mit der Kinder Bewegungsstadt (KiBS) sowie weiteren Akteuren ein kreatives und interaktives Programm mit Bewegung, Theater, Musik und Kunst.
- Auch im Botanischen Garten liegen die Kulturveranstaltungen seit Corona brach. Im Rahmen des “KulturTriathlons” kann der Freundeskreis des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück Theater und Performances präsentieren.
Die Veranstaltungsreihe wird von zahlreichen Osnabrücker Institutionen wie der Lagerhalle, der theaterpädagogischen werkstatt (tpw) und der BBK unterstützt. Außerdem sind Angebote auf Social-Media-Plattformen wie TikTok geplant. Weitere Informationen finden Sie unter www.kulturmarathon-os.de.