Wie reagieren die Osnabrückerinnen und Osnabrücker und die besonders am Wochenende verstärkt in die Osnabrücker Innenstadt strömenden auswärtigen Besucher auf die Mitte vergangene Woche erlassene Maskenpflicht in der Öffentlichkeit?
Während auf den ersten Blick die Osnabrücker Innenstadt am vergangenen Samstag zumindest nicht menschenleer war, so wie auf unserem Titelfoto zu sehen, zeigen die automatisch erfassten Messdaten zur Passantenfrequenz ein deutliches Bild.
Amazon, Zalando und das heimische Sofa statt Besuch in einer Innenstadt, die auch auf teils nur mäßig besuchten Straßen und Plätzen das Tragen einer Maske verlangt?
Passantenfrequenz deutlich eingebrochen
Im Vergleich zu den beiden vorherigen Samstagen brach die Passantenfrequenz in der Osnabrücker Innenstadt um mehr als ein Drittel ein. Nur noch knapp mehr als 116.000 Menschen wurden von den insgesamt neun zwischen der Johannisstraße und der Altsdtadt montierten Zählgeräten erfasst, so die Daten des mit der Frequenzmessung in der Hasestadt beauftragten Unternehmens Hystreet.
Im Durchschnitt waren es an den beiden vorherigen Oktobersamstagen noch knapp 180.000 Stadtbummler. Und dabei waren die Voruassetzungen am vergangenen Samstag sogar noch besser als eine Woche zuvor. Mit 15 Grad war es verhältnismäßig milde, während die Messwerte für den 17. Oktober nur 12 Grad verzeichneten. Und auch am 10. Oktober war es mit 13 Grad ein wenig frischer als am vergangenen Sonnabend, wobei vor 14 Tagen zusätzlich noch Regen verzeichnet wurde. Und dennoch strömten am Samstag vor zwei Wochen sogar noch mehr als 184.000 Passanten an den Zählgeräten vorbei.
Altstadt und Seitenstraßen leiden besonders
Schaut man sich die einzelnen Messwerte an, dann haben vor allem die Randbereiche der Innenstadt unter der Osnabrücker Sonderregelung mit der Maskenpflicht in der Öffentlichkeit zu leiden. Gegenüber dem 10. Oktober halbierte sich die Frequenz in der südlichen Altstadt nahezu und auch am Jürgensort, der Verbindung zwischen der Großen Straße und den Bushaltestellen am Kamp, fehlten im Vergleich zu den beiden vorherigen Samstagen mehr als ein Drittel an Frequenz.
Kommentar des Redakteurs
Ist es eine Vernunftreaktion auf die stetig steigenden Infektionszahlen oder gar ein Ergebnis der nahezu unter Ausschluss einer breiten Öffentlichkeit von der Kanzlerin verbreiteten Podcast-Ansprachen, die zum Daheimbleiben aufrufen?
Oder ist es ein direkter Effekt der leidigen Pflicht in Osnabrück seit ein paar Tagen auch in teils menschenleeren Innenstadt-Straßen eine Maske tragen zu müssen? Masken, deren Wirksamkeit bislang vor allem für den direkten Kontakt mit anderen Menschen angenommen wurde, sollen nun ausgerechnet auch an genau der frischen Luft getragen werden, die doch sonst so sicher sein und regelmäßig in geschlossenen Räumen hereingelüftet werden soll?
Um wissenschaftlich sauber zu sein, müsste man natürlich die befragen, die am vergangenen Samstag lieber daheim geblieben sind.
Aber der Verdacht steht dennoch wie ein Elefant im Raum: Die Stadtspitze hat mit der Maskenpflicht unter freiem Himmel dem ohnehin leidenden Einzelhandel einen Bärendienst erwiesen – aber das kennt die Osnabrücker Innenstadt ja.
An Corona erkranken nicht nur Risikopatienten schwer… auch die Wirtschaft und Arbeitsplätze erhalten so einen womöglich tödlichen Infekt.
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