Der Billigtextilhändler H&M und der ebenfalls im Niedrigpreis-Segment angesiedelte Schuhhändler Deichmann sind in der Osnabrücker Großen Straße direkte Nachbarn – und auch was ihre Geschäftspraktiken angeht sind die beiden Unternehmen offenbar recht nah beieinander, sie prellen die Miete für ihre Geschäftsräume und verweisen auf die Corona-Krise.
Wie das Digitalportal Chip.de berichtet, nutzen die beiden Handelsunternehmen ein Schlupfloch aus einem Notfallgesetz, dass die Bundesregierung als Reaktion auf die Corona-Krise entschieden hatte.
H&M setzt, so Chip, die Mietzahlungen „bis zur Klärung der Sachlage“ aus, dies bestätigte der international tätige Konzern auf Anfrage. Man habe die Vermieter „darüber informiert“. Mit dem Mietboykott zu Lasten der Innenstädte war der Sportartikelhersteller Adidas gestartet, der bereits am vergangenen Donnerstag angekündigt hatte, vorerst keine Mieten mehr zahlen zu wollen.
[Update 17:15 Uhr] Das Unternehmen Adidas kündigte inzwischen an zumindest einem Teil seiner Vermieter auch weiterhin den vertraglich vereinbarten Mietzins zu zahlen, jedoch nur, wenn die Vermieter Privatpersonen sind.
Der Schuhhändler Deichmann folgte Adidas wenige Stunden später, und sprach von einer „präventiven Maßnahme, um die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten“.
SPD-Politiker verbrennt aus Protest ein Adidas-Poloshirt
In sozialen Netzwerken wird inzwischen vermehrt zum Boykott der Mietpreller aufgerufen, vor allem gegen Adidas unter dem Hashtag #NieWiederAdidas kündigen zahlreiche Nutzer an keine Sportbekleidung aus Herzogenaurach mehr zu kaufen. Aber auch die Hashtags #NieWiederDeichmann und #NieWiederHM verbreiten sich bei Twitter aktuell.
„In der Krise beweist sich der Charakter“ – Helmut Schmidt
Recht hatte er.#Niewiederadidas #niewiederhm #niewiederdeichmann
— Pe Li (@Peli2017) March 28, 2020
Hier mehr Infos zum Mietboykott der Handelskonzerne.