Der Deutsche Aktienindex (DAX) verzeichnete am Mittwoch Gewinne und schloss den Xetra-Handel bei 18.575 Punkten ab, was einem Anstieg von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vortag entspricht. Unter anderem konnten die Aktien von Sartorius, Merck und Siemens Zuwächse verzeichnen, während die Papiere von Covestro, Zalando und Commerzbank Verluste hinnehmen mussten.
Marktanalysten über die aktuelle Situation
Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets kommentierte die Situation wie folgt: “Vor der morgigen Sitzung der Europäischen Zentralbank bringt sich der Deutsche Aktienindex wieder in Stellung. Mit kräftigem Rückenwind von der Wall Street lässt der Markt damit auch den schwachen Monatsstart zunächst hinter sich. Noch ist es allerdings zu früh, um den Dax wieder im Rally-Modus willkommen zu heißen.” Oldenburger merkte an, dass die Widerstände bei 18.700 und 18.850 Punkten erst überwunden werden müssten, bevor es in Richtung neuer Rekorde gehen könne.
Vorhersagen zur Europäischen Zentralbank
Darüber hinaus sprach Oldenburger über die Erwartungen an die Europäische Zentralbank (EZB): “Die EZB wird am Donnerstag voraussichtlich als erste große Zentralbank der G7-Volkswirtschaften die Zinsen senken und damit einen geldpolitischen Kurswechsel einleiten, dem im Sommer die Bank of England und im Herbst die Federal Reserve folgen dürften. Es könnte allerdings eine Zinssenkung werden, die begleitet wird von Rhetorik und Projektionen, die den Markt davon abhalten sollen, in nächster Zeit mehr zu erwarten und eine nächste Zinssenkung bereits im Juli eher unwahrscheinlich machen. Damit sollte sich auch das Abwärtspotential im Euro zunächst in Grenzen halten oder auch gar nicht realisieren.”
Inflation und Anleiherenditen
Der Marktanalyst führte weiter aus, dass trotz der aktuellen Situation eine weitere Zinssenkung bis zum Jahresende nicht ausgeschlossen sei. “Die zweijährigen Anleiherenditen liegen bereits deutlich unter dem Leitzins von 4,5 Prozent und damit geht grünes Licht vom Markt aus, die Zinsen nach unten anzupassen. Zwar ist die Inflation im April nicht weiter zurückgekommen, jedoch notiert der harmonisierte Verbraucherpreisindex in der Eurozone bei 2,4 Prozent, was der EZB mit Blick auf die schwächere Konjunktur etwas geldpolitischen Spielraum bietet”, erläuterte Oldenburger.
Weitere Marktbewegungen
Außerdem war der Euro am Mittwochnachmittag etwas schwächer. Ein Euro kostete 1,0867 US-Dollar (-0,12 Prozent), während ein Dollar entsprechend für 0,9202 Euro zu haben war. Der Goldpreis konnte deutlich profitieren, am Nachmittag wurden für eine Feinunze 2.354 US-Dollar gezahlt (+1,2 Prozent), was einem Preis von 69,64 Euro pro Gramm entspricht. Dagegen sank der Ölpreis: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 77,31 US-Dollar, das waren 21 Cent oder 0,3 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.
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