Der deutsche Leitindex Dax eröffnete den Handelstag am Dienstagmorgen mit Zuwächsen, wobei der Softwarekonzern SAP aufgrund eines Rekordwachstums beim Cloud-Geschäft an der Spitze lag. Nach der Verschiebung der Zinswende der US-Notenbank ins Jahr 2024, die zu einer erheblichen Eintrübung des geldpolitischen Umfelds führte, konzentriert sich der Markt nun auf die bevorstehende Berichtssaison.
Marktentwicklung und Einflussfaktoren
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, erklärte: “Jetzt geht es an der Börse darum, die Enttäuschung über eine weit ins Jahr 2024 hinein verschobene Zinswende der US-Notenbank Hoffnung durch eine insgesamt erfreuliche Berichtssaison zu kompensieren.” Dieser Schritt der US-Notenbank führte bereits zu einer Verringerung der Marktkapitalisierung der Wall Street um etwa 2.000 Milliarden Dollar seit Ostern. Insbesondere Technologieaktien wurden stark getroffen, während der Dax in dieser Korrekturphase um 3,7 Prozent und der S&P 500 in Euro um 4,3 Prozent fiel. Der Nasdaq 100 verlor sogar 6,2 Prozent.
Berichtssaison im Fokus
Stanzl betonte die Wichtigkeit der anstehenden Berichtssaison: “Die Zinsen bleiben längere Zeit höher und das wird wahrscheinlich auch für die Inflation gelten, ist bekannt und in die Kurse mittlerweile eingepreist. Nun geht es um das Mikro-Thema der anstehenden Berichtssaison, in der man insbesondere die großen Unternehmen darauf abklopfen wird, ob sie ihre teilweise ambitionierten Bewertungen auch weiterhin rechtfertigen können.”
Nach der makroökonomischen Eintrübung sollen Anleger nun in eine ängstlichere Stimmung gewechselt haben. “Mit dem Wissen um eine Zinssenkung im Juni durch die Fed waren sie noch gierig und teilweise extrem gierig gestimmt. Dies dürfte der Notenbank äußerst gelegen kommen. Sie benötigt für eine Zinswende nun noch eine Abkühlung der Konjunktur und in den Frühindikatoren spielt die Entwicklung des Aktienmarktes eine große Rolle”, führt Stanzl weiter aus.
Quartalszahlen von Tesla im Blick
Die Quartalszahlen von Tesla stehen ebenfalls im Fokus. “In den vergangenen Monaten wurde die Schere der Bewertungen von Tesla gegenüber traditionellen Autobauern vor allem durch einen Rutsch in der Tesla-Aktie angeglichen.”, so Stanzl. Er weist auf die veränderte Position der Anleger hin: “Die Anleger, die auf den Kosten- und Margen-Vorteil gegenüber der Konkurrenz gesetzt haben, verabschieden sich aus der Aktie.” Einen möglichen Rutsch der Tesla-Aktie auf 100 Dollar schließt er nicht aus, sollte die Stimmung nicht verbessert werden können.
Währungs- und Rohstoffmärkte
Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich am Dienstagmorgen etwas stärker mit 1,0655 US-Dollar (+0,05 Prozent). Derweil fiel der Goldpreis, mit 2.306 US-Dollar für eine Feinunze (-0,9 Prozent). Der Ölpreis stieg hingegen leicht, mit einem Fass der Nordsee-Sorte Brent für 87,16 US-Dollar, das waren 16 Cent oder 0,2 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.
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