Der DAX startet am Freitagmorgen mit geringfügigen Veränderungen in den Handelstag und bleibt nach Ansicht von Experten vielversprechend. Die überraschend schwachen Inflationsdaten aus den USA erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank, was potenziell Vorteile für den deutschen Aktienindex und andere weltweite Anlagen bietet.
US-Inflationsdaten beeinflussen den Markt
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets, äußerte: „Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der US-Notenbank im September ist nach den überraschend schwachen Inflationsdaten von 70 auf 86 Prozent gestiegen.“ Stanzl erklärt, dass Anleger mit einer Rotation reagierten, die hoch bewerteten Technologieaktien verließen und in kleinere und mittlere Unternehmen investierten, von denen sie glaubten, dass sie von fallenden Zinsen profitieren könnten.
Profitierender Deutscher Aktienindex
Stanzl erörtert weiterhin, dass der Deutsche Aktienindex von der Aussicht auf fallende Zinsen in den USA profitieren würde. Er stellte fest: „War in den Wochen zuvor die hohe Abhängigkeit von nur wenigen Aktien ein Vorteil des Nasdaq 100, wurde sie ihm gestern zum Verhängnis, als Anleger genau bei diesen Aktien Gewinne mitnahmen.“
Prognosen für Aktien aus China und die EZB
Stanzl fügte hinzu, dass Aktien aus China ebenfalls von der erwarteten lockeren Geldpolitik profitieren könnten und auch der Europäischen Zentralbank (EZB) einen schnelleren Handlungsspielraum geben könnten. Er sagte: „nun kann auch die chinesische Zentralbank schneller auf eine lockere Geldpolitik umschalten, ohne zu riskieren, die eigene Währung zu schwächen.“
Möglicher Vorteil für den DAX
„In Zeiten steigender oder hoher Zinsen profitieren vor allem die Aktien aus den USA, weil Liquidität zurück in den Dollar-Raum repatriiert wird. In Zeiten sinkender Zinsen strömt diese Liquidität aus dem Dollar heraus und beginnt, weltweit nach Anlagechancen zu suchen. Von dieser Verteilung könnte auch der Dax nun profitieren.“ so Stanzl weiter.
Erwartungen an die Fed
„Die Inflationsdaten und auch die jüngst gemeldeten Arbeitsmarktdaten waren im Sinne der Anleger, die auf eine baldige Zinssenkung der Fed spekulieren. Nachdem sich [Jerome] Powell noch zurückhaltend äußerte, werden sie nun genau darauf achten, was die Vertreter des Offenmarktausschusses in den nächsten Wochen von sich geben. Im Moment fühlt es sich danach an, als hätten die Inflationsdaten von gestern die Wende für die Fed in Sachen Geldpolitik eingeläutet“, schloss Stanzl.
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