Der Dax startete am Donnerstag etwas schwächer, während Marktbeobachter eine mögliche Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der neuen französischen Regierung sowie die Entwicklung in den USA genau verfolgen. Der Leitindex wurde gegen 9:30 Uhr mit rund 18.405 Punkten berechnet, 0,2 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.
Ausblick auf EZB-Sitzung und französischer Aktienmarkt
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets prognostizierte: „Die Europäische Zentralbank dürfte die Leitzinsen auf ihrer heutigen Sitzung nicht antasten“. Er bemerkte weiterhin, „Allerdings könnte Christine Lagarde Stellung zum Wunsch der Wahlsieger in Frankreich nach der Finanzierung ihrer ausufernden Staatsschulden beziehen. Die Antwort auf diese Frage könnte am französischen Aktienmarkt und im Euro zu erhöhten Schwankungen führen. Insgesamt aber sollte die EZB ihren datengetriebenen geldpolitischen Ansatz betonen und den Zeitpunkt der nächsten Zinssenkung offenlassen.“
Die Auswirkungen der US-Politik
In Bezug auf die US-Märkte bemerkte der Marktexperte: „Die Technologieaktien in den USA haben gestern sprichwörtlich eins auf die Mütze bekommen.“ Er fügte hinzu, „Der Dow Jones erreichte ein neues Allzeithoch, während der Nasdaq fast drei Prozent im Minus schloss. Zyklisch ist bis November eine Outperformance des Dow Jones zu erwarten, da wir uns in einem Wahljahr befinden.“ Stanzl bemerkte auch, dass Anleger Gewinne aus den Aktien, die seit Anfang des Jahres am besten gelaufen sind, realisieren könnten und potenziellen Aufholbedarf bei Small-Cap- und Industrieaktien sehen.
Potentielle Auswirkungen auf den Deutschen Leitindex
Der Analyst prognostizierte: „Der Deutsche Aktienindex dürfte dabei wegen der Aussicht auf das ab dem kommenden Jahr in den USA regierende Zweiergespann Trump-Vance eher eine Nebenrolle einnehmen. Autoaktien als die großen Exporteure könnten unter Druck kommen, aber auch das Schwergewicht Airbus könnte Schaden nehmen, weil Boeing bevorzugt werden könnte.“
Unsicherheit durch politische Faktoren
„Der Dax kommt nicht vom Fleck, weil die Angst vor einem neuen Präsidenten Trump den Handel überschattet und die politische Situation in Frankreich sehr viel zusätzliche Unsicherheit bringt. Dieser Druck könnte erst einmal anhalten. Wir kommen jetzt ohnehin in die saisonal schwächere Sommerzeit“, sagte Stanzl.
Am Donnerstagmorgen war die Europäische Gemeinschaftswährung etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0929 US-Dollar (-0,09 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9150 Euro zu haben.
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