Der Dax startete am Freitagmorgen negativ in den Handelstag und notierte gegen 9:30 Uhr rund 0,4 Prozent niedriger bei etwa 19.955 Punkten. Experten machen die Unsicherheiten rund um den bevorstehenden Amtsantritt von Donald Trump und die damit verbundenen Befürchtungen eines Handelskrieges für die Zurückhaltung der Anleger verantwortlich.
Unsicherheit prägt die Märkte
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, erklärte, dass der Dax weiter vergeblich nach überzeugten Käufern sucht, um die 20.000er-Marke wieder nachhaltig zu überwinden. „Der bevorstehende Amtsantritt von Donald Trump stellt die Entschlossenheit der Anleger auf eine harte Probe“, so Stanzl. Die Unsicherheiten rund um die neue US-Handelspolitik spiegeln sich auch an den Devisenmärkten wider, wo der Euro sich der Parität zum US-Dollar nähert.
Einfluss der Wechselkurse
Der fallende Euro hat auch Auswirkungen auf die deutschen Unternehmen, die stark auf den Export setzen. Während die Abwertung seit Herbst um gut zehn Cent den Dax stützt und in den Bilanzen der 40 größten börsennotierten Unternehmen zu Vorsteuergewinnen in Milliardenhöhe geführt hat, ist sie zugleich ein Symptom für die drohenden Handelskonflikte. Stanzl führte aus: „Der Verfall des Euro ist aber auch ein Symptom für den drohenden Handelskrieg, den Trump anzetteln könnte.“
Protektionismus und Volatilität
Historisch betrachtet ist Protektionismus häufig mit höherer Volatilität an den Aktienmärkten und höheren Renditen verbunden. „Der neue Präsident dürfte diese beiden Parameter genau im Auge behalten“, sagte Stanzl. Aktuelle Indizien dafür seien der stärkste Einbruch des Dow Jones seit Jahrzehnten und die zehnjährigen Renditen von über 4,5 Prozent. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Wallstreet nicht an abrupten Änderungen in der Handelspolitik mit dem Ausland interessiert ist.
Die US-Notenbank hat Trump bereits im Vorfeld mit einer Kurskorrektur der Geldpolitik klare Grenzen gesetzt. Stanzl betonte: „Die Finanzwelt ist also vorbereitet auf Donald Trump. Nun wartet man nur noch auf die ersten Schritte des neuen Präsidenten.“ Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich am Freitagmorgen etwas stärker, wobei ein Euro 1,0284 US-Dollar kostete und somit ein Dollar für 0,9724 Euro zu haben war.
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