Am Dienstagmorgen startete der Dax schwach in den Handelstag, wobei der Leitindex gegen 9:30 Uhr mit etwa 18.940 Punkten berechnet und damit 0,9 Prozent unter dem Schlussniveau des Vortages lag. Mehrere Faktoren, einschließlich der Rückwirkungen der Rally in China, der starken Arbeitsmarktdaten aus den USA und geopolitischen Spannungen, trugen dazu bei, den Markt zu verunsichern und die Kurse in Frankfurt mit nach unten zu ziehen.
Einfluss Chinas und der USA auf den Dax
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets, kommentierte den Kurseinbruch in Asien und die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Deutschen Aktienindex: „Es war nur eine Frage der Zeit, bis nach der Rally in China erste Gewinnmitnahmen einsetzen. Da unklar ist, ob auf den heutigen Kurseinbruch in Asien weitere Verkäufe folgen, kommt auch der Deutsche Aktienindex unter Druck. Unter 19.000 Punkten verschlechtert sich das technische Bild.“
Stanzl führte weiterhin aus, dass die starken Arbeitsmarktdaten aus den USA den Markt verunsichern, da sie die Erwartungen zur zukünftigen Geldpolitik der US-Notenbank infrage stellen. „Ob die Fed ihren Kurs beibehält, wird auch von den Inflationsdaten am Donnerstag abhängen. Bei einem deutlichen Anstieg der Teuerungsrate dürften die Zinssenkungshoffnungen schnell schwinden“, so Stanzl.
Geldpolitik und geopolitischen Spannungen
Darüber hinaus hatte die veränderte Haltung der Pekinger Regierung zu neuen Konjunkturmaßnahmen Auswirkungen auf die chinesischen Aktienmärkte. Stanzl erklärte: „Plötzlich äußert sich auch die Regierung in Peking zurückhaltender, was neue Konjunkturmaßnahmen angeht, und Chinas Börsen brechen ein. Möglicherweise waren die 37 Prozent Kursplus in 16 Tagen im Hang Seng schlichtweg zu optimistisch.“
Zudem bemerkte Stanzl, dass geopolitische Spannungen, insbesondere im Nahen Osten, zunehmen. „Eine Reaktion Israels auf den Angriff Irans steht weiterhin aus, und es ist unklar, welche Konsequenzen sie nach sich ziehen wird. Der Ölpreis, der in den vergangenen fünf Handelstagen um 14 Prozent gestiegen ist, spiegelt die wachsenden Spannungen im Nahen Osten wider.“
Der Euro und der Ölpreis
Am Dienstagmorgen war die europäische Gemeinschaftswährung etwas stärker: Ein Euro kostete 1,0981 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9107 Euro zu haben. Der Ölpreis sank unterdessen deutlich: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 79,71 US-Dollar, das waren 122 Cent oder 1,5 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.
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