Während des Berufsverkehrs kommt es in Osnabrück immer wieder zu einigen Staus. Knotenpunkt ist vor allem der Wall, auf den durch die vielen Baustellen in der Osnabrücker Innenstadt ausgewichen wird. Insbesondere die wenigen Parkplätze sowie einen zu seltenen Busfahrtakt kritisierte nun der Bund Osnabrücker Bürger (BOB).
Bereits seit Jahren wird eine Stadtbahn für Osnabrück diskutiert, zuletzt beauftragte die Stadt eine Machbarkeitsstudie. Mit der Stadtbahn hofft man, die Osnabrücker Straßen zu entlasten und mehr Menschen für den ÖPNV zu begeistern. „Der ÖPNV ist für die Berufspendler keine Alternative, da er mit den Ansprüchen einer veränderten Arbeitswelt nicht mithalten und 77.000 Pendler nicht flexibel bewältigen kann“, so BOB-Fraktionsvorsitzender Levin Bosche zur Forderung der Stadtbahninitiative. Ein “24/7 ÖPNV” – zu Kernzeiten im 15 Minutentakt – sei nach Ansicht von BOB nicht darstellbar und nicht bezahlbar. Anstatt den Berufsverkehr durch “ein mangelhaftes Baustellenmanagement, weniger Parkplätze und ständige Beschneidungen in den mangelhaften Busverkehr oder aufs Rad zwingen zu wollen”, bedürfe es hier eines bedarfsorientierten Umdenkens.
Osnabrücker brauchen schnelle Anbindung an die Stadt
„Einkäufer und Berufspendler wollen einen flexiblen und zügigen Zugang in die Stadt – dazu bedarf es bedarfsgerechter Straßen, intelligenter Leitsysteme und ausreichender Parkplätze, die einen umweltfreundlichen und flüssigen Verkehr garantieren können”, ergänzt Steffen Grüner, Vorsitzender der Bund Osnabrücker Wählervereinigung. Momentan sei genau das Gegenteil der Fall: Staus auf dem Wall würden zur Routine werden, immer mehr Menschen würde lange nach einem Parkplatz suchen, “die ökologischen und ökonomischen Kollateralschäden einer unbefriedigenden Verkehrspolitik” würden inzwischen zum Stadtbild gehören. Ein wettbewerbsfähiger Busfahrtakt sei in Osnabrück nach Ansichten der Wählervereinigung nicht möglich, da sich der Bus hinterher wieder in den dadurch verursachten Stau einordnen müsste.
BOB kritisiert Kosten für Stadtbahninitiative
In einer Pressemitteilung warf der BOB die Frage auf, welche verkehrspolitische Kompetenz die Stadtbahninitiative in Osnabrück überhaupt hätte. “Bis jetzt hat sie für den Steuerzahler nur Kosten produziert: 80.000 Euro für das laufende Stadtbahngutachten, welches ebenso wie auch das teure Lindschulte-Gutachten nachweisen wird, das Osnabrück bei der derzeitigen Verschuldung keine 380 Millionen für eine Stadtbahn aufbringen kann”, so Pressesprecher Wolfgang Niemeyer abschließend.