In Deutschland äußert die neu ernannte Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Louisa Specht-Riemenschneider, Bedenken bezüglich der Anwendungen ChatGPT und TikTok. Während sie das Abschalten des KI-Chatbots ChatGPT nicht ausschließt, betrachtet sie die Nutzung der chinesischen App TikTok durch staatliche Behörden kritisch.
Datenschutzbedenken bei ChatGPT
Die Bundesbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider äußerte gegenüber dem Handelsblatt ihre Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Datenerhebung durch den Chatbot ChatGPT. Sie schloss dabei ein Abschalten der KI-Anwendung nicht aus, sollte sich diese als rechtswidrig erweisen. „Verhält sich ChatGPT rechtswidrig, wäre es die drastischste Möglichkeit, die Verarbeitung personenbezogener Daten zu untersagen, was bedeutet, ChatGPT könnte nicht mehr angeboten werden.“, so Specht-Riemenschneider.
Derzeit prüfen sowohl die Datenschutzbehörden der Länder als auch die Bundesbeauftragte für den Datenschutz die Datenerhebung und -verarbeitung von ChatGPT. „Unsere Aufgabe ist es, geltendes Recht durchzusetzen, soweit wir zuständig sind“, erklärt die Juristin. Allerdings liegt die Zuständigkeit für das Unternehmen OpenAI, welches hinter ChatGPT steht, bei der irischen Datenschutzbehörde.
Bedenken bei der Nutzung von TikTok
Des Weiteren äußerte Specht-Riemenschneider gegenüber dem Handelsblatt ihre Vorbehalte gegenüber der Nutzung der Kurzvideo-App TikTok, insbesondere durch staatliche Behörden. Sie sieht in der App ein potentielles Sicherheitsrisiko für Nutzer: „Ich sehe die Gefahren, die von TikTok für die Nutzer ausgehen, weil ihre Daten nicht ausreichend geschützt sind.“
Der neuen Datenschutzbeauftragten zufolge tragen Behörden, einschließlich des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD), eine Vorbildfunktion. Sie äußerte Kritik an der Nutzung von TikTok als Kommunikationsplattform von offizieller Seite, da dies, ihrer Meinung nach, aufgrund der potentiellen Risiken vermieden werden sollte. „In Bereichen, die sogar vom Verfassungsschutz so kritisch gesehen werden wie die Nutzung von Tiktok, würde ich mich persönlich eher zurückhalten“, sagte Specht-Riemenschneider.
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