(von links) Johannes Hartig (Sparkasse), Rüdiger Scholz (Rosenhof), Birgit Liedmeier (Sparkasse) und Alexander Quickert (Rosenhof) freuen sich auf das erste klimaneutrale Schlossgarten Open Air. / Foto: Schulte
Nach zwei Jahren Pause findet das Schlossgarten Open Air am Freitag (26. August) und Samstag (27. August) wieder im Osnabrücker Stadtkern statt. In diesem Jahr wollen der Rosenhof und die Sparkasse Osnabrück das Konzert-Erlebnis erstmals klimaneutral stellen.
Zum sechsten Mal verwandelt sich der Schlossgarten in eine große Freilichtbühne. Stars wie Bosse, Clueso, LUNA oder auch die Fantastischen Vier stehen am kommenden Wochenende auf der Bühne und begeistern tausende Fans. Die Freude, nach zwei Jahren wieder das Open Air im Schlossgarten zu veranstalten, ist bei Rüdiger Scholz, Geschäftsführer des Rosenhofes, groß: „Erstmalig haben wir uns außerdem entschlossen, das Festival klimaneutral zu gestalten. Wir sehen uns in der gesellschaftlichen Verpflichtung, ein Zeichen zu setzen.“ Für den Rosenhof ist das die erste klimaneutrale Veranstaltung, viele weitere sollen folgen. Das Know-how bringt die Sparkasse Osnabrück als Hauptsponsor mit, die bereits seit 2018 klimaneutral gestellt ist.
Ankauf von Klima-Zertifikat
Doch wie kann man sich das konkret vorstellen? „Über den Ankauf eines Zertifikates gleichen wir unsere CO2-Emissionen aus“, so Scholz. Dazu werde man Emissionswerte wie Müll, Strom und Zugfahrten der Crew sowie der Festivalbesucher messen und ein Ausgleichszertifikat ankaufen, das wiederum nachhaltige Projekte fördert. Johannes Hartig, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Osnabrück, schätzt den Wert des Zertifikates auf rund 10.000 Euro. Auch für die Sparkasse ist das das erste Mal, denn Veranstaltungen hat die Bank bisher noch nicht klimaneutral gestellt. „Es ist ein guter Weg und ein Anfang“, so Hartig. Für den Ankauf des Zertifikates arbeiten sie mit der fjol GmbH aus Münster zusammen.
„Wir bieten bereits Mehrwegbecher und recyceltes Besteck an, arbeiten mit vielen regionalen Partnern beim Ton, der Technik oder beim Gastro-Personal zusammen“, so Prokurist Alexander Quickert. Dadurch könne man die Emissionswerte bereits relativ gering halten. Zudem würden rund 80 Prozent des Publikums aus Osnabrück und Umgebung anreisen, viele von ihnen mit dem Rad oder dem ÖPNV. Mit der Umstellung wolle man aber auch einen Denkanstoß setzen: „Wir wollen die Leute zum Nachdenken anregen und ihnen mitgeben, dass sie alle etwas dazu beitragen können – zum Beispiel indem sie mit dem Fahrrad anreisen“, so Quickert.
Im kommenden Jahr Open Air dann bargeldlos?
„Doch wir können nicht dauerhaft da stehen bleiben und Zertifikate kaufen“, so Scholz. Denn das sei ja nur ein Ausgleich und bekämpfe nicht das eigentliche Problem. Die gemessenen Werte wolle man als Spiegel nutzen und sich im kommenden Jahr noch besser aufstellen. Als kleines Unternehmen habe man allerdings auch nicht die Möglichkeiten wie etwa das Wacken Open Air, das in diesem Jahr auf Notstromaggregate mit Wasserstoff zurückgreifen konnte.
Im kommenden Jahr, bei dem bereits CRO als Hauptact bestätigt wurde, wolle man das Open Air komplett auf bargeldlos stellen, wie es bereits im Rosenhof üblich ist. Dafür seien in diesem Jahr jedoch die Netze noch nicht stabil genug.
12.000 Besucherinnen und Besucher können am Freitag und Samstag jeweils den Acts lauschen. Für Freitag seien bereits 10.500 Tickets verkauft worden, für Samstag rund 7.500. Für Kurzentschlossene wird es zudem noch eine Abendkasse geben.