Beamte der Polizeidirektion Osnabrück konnten bei einer Überprüfung des gewerblichen Güterverkehrs am gestrigen Donnerstag (06. Mai 2021) bei einem Sattelzug erhebliche Mängel feststellen. Drei gerissene Bremsschreiben des Aufliegers, sowie eine unzureichende Sicherung der Ladung machten das Fahrzeug zu einer “rollenden Zeitbombe”.
Einmal mehr ein bedenkliches Ergebnis bei einer LKW-Kontrollaktion der Polizei: Bei den gestrigen Überprüfungen des gewerblichen Güterverkehrs an der Autobahn 30 bei Bissendorf, hatten rund 20 Beamte der Regionalen Kontrollgruppe der Polizeidirektion Osnabrück alle Hände voll zu tun. Die Hälfte aller unter die Lupe genommenen LKW wies zum Teil erhebliche Mängel auf. In 13 Fällen wurde die Weiterfahrt an Ort und Stelle untersagt – in einem Fall sogar ein Auflieger stillgelegt.
Eine “rollende Zeitbombe”
In dem schwerwiegendsten Fall waren selbst erfahrene Beamte über die eklatanten Mängel erschrocken: Ein Sattelzug war auf dem Weg von Großbritannien über die Niederlande und Deutschland nach Polen unterwegs. Beladen war der Transport mit mehreren Gabelstaplern und hatte ein Gesamtgewicht von mehr als 30 Tonnen. Bei genauerem Hinsehen fiel den Beamten auf, dass drei der sechs Bremsscheiben des Aufliegers gerissen waren. Noch dazu war der Rahmen des Aufliegers an einigen Stellen in einem inakzeptablen Zustand. Außerdem war die Ladung völlig unzureichend gesichert. Alles in allem eine “rollende Zeitbombe, die glücklicherweise aus dem Verkehr gezogen werden konnte, bevor möglicherweise schlimmeres passiert wäre”, so Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück. “So ein Transport hat im öffentlichen Verkehrsraum nichts verloren, das hätte böse enden können”, fügte Ellermann hinzu. Nicht nur die Weiterfahrt wurde dem Fahrer untersagt, sondern auch die Stilllegung musste wegen des desaströsen Zustands des Aufliegers veranlasst werden. Nun hat der Halter dafür zu sorgen, die Mängel fachmännisch zu beseitigen. Zudem wartet auf ihn und den Fahrer ein empfindliches Bußgeld.
Festgestellte Verstöße
Insgesamt kontrollierten die Einsatzkräfte gestern im Laufe des Tages 66 LKW – 33 LKW wurden beanstandet. Die Polizei behielt rund 3.000 Euro an Sicherheitsleistungen ein und leitete Vermögensabschöpfungsverfahren in Höhe von mehreren Tausend Euro ein. Die festgestellten Verstöße teilten sich auf in elf technische Mängel, sieben wegen Überladung – teilweise 30 Prozent über der eigentlich vorgeschriebenen Zuladungsgrenze. Bei weiteren sieben LKW stellten die Polizisten unzureichende Ladungssicherungen fest. Beispielsweise hatte ein mit 15 Tonnen Stahlmatten beladener Sattelzug anstatt der rechtlich vorgesehen 46 Spanngurte lediglich sechs befestigt. Auch Überlange und andere Verkehrsverstöße waren an dem Kontrolltag ein Thema.
Die Regionale Kontrollgruppe der Polizeidirektion Osnabrück besteht aus Polizeibeamten, die Experten auf dem Sektor der Schwerlastüberwachung sind und ganzjährig zahlreiche Kontrollaktionen – von den Ostfriesischen Inseln bis zum Teutoburger Wald – zur Erhöhung der Verkehrssicherheit durchführen.
Titelbild: Foto: Polizeidirektion Osnabrück