Ab Sonntag, dem 25. März, können Interessierte ab 11:30 Uhr das umgestaltete Dürer-Kabinett neu entdecken. „Ein Schatz wird wieder sichtbar“, heißt es. Die Sievert Stiftung für Wissenschaft und Kultur unterstützte dabei das Kunstgeschichtliche Museum für die vorangegangene Ausstellung „Dürer und Ich“ sowie für die Umgestaltung des Dürer-Kabinetts mit 35.000 Euro.
Das Dürer-Kabinett wurde vollständig umstrukturiert und modernisiert, nachdem die 18 Jahre alte Architektur nicht mehr attraktiv genug war und man den Raum eher als Durchgangsraum betrachtete. Dies empfand man als sehr schade. So hat man sich für eine neue Designkonzeption des Raumes entschieden, die gekonnt die zweite Tür des Raumes verdeckt und den Besucher zum Verweilen animiert.
Design im Gedenken an Dürer
Das Designbüro Krastev+Krastev, das mit dem Auftrag, Dürer in ein neues Licht zu rücken, betraut wurde, hat sich intensiv mit Dürer auseinandergesetzt. In dem Meisterstich „Melencolia“ fiel ihn die geometrische Figur des Rhomboederstumpfes ins Auge. Bei dem Design ging es alleine um Dürer und die Designer haben sich dem Künstler untergeordnet. Das interessante an der Form ist, dass diese eine gewisse Spannung in sich trägt. Aus verschiedenen Blickwinkel wirkt die Form immer unterschiedlich. Als „Brainbreaker“ bezeichnete Milan Krastev, Geschäftsführer des Designbüros Krastev+Krastev, die Form. Für die Gestaltung des Innenraumes teilte man die Form des Rhomboederstumpfes in drei Elemente. In diese Elemente sind Schaukästen eingelassen, die momentan den 25 Kupfer- und Holzstichen sowie drei Büchern Dürers als Präsentationsfläche dienen. Das Kulturgeschichtliche Museum verfügt über weit mehr Werke Dürers, die der Osnabrücker Kunsthändler, Antiquar und Sammler Dr. Konrad Liebmann über Jahrzehnte zusammengetragen, dem Museum zur Präsentation zur Verfügung stellt. Wechselnd sollen die Werke Dürers präsentiert werden, damit Bewohnern der Stadt oder auch Besuchern Anreiz gegeben wird, das Museumsquartier erneut zu besuchen.
Raum lädt zum Verweilen ein
Der Hintergrund sollte so dezent gestaltet sein, dass die Skulptur mit den Werken Dürers das Highlight im Raum bleibt. Dafür wählte man ein dunkles Blau, Lapislazuli, das ebenfalls von dem Künstler inspiriert wurde. Dürer verwendete in vielen seiner Werke die Farbe Blau, ebenso galt zu der Zeit Dürers die Farbe Blau als die teuerste Farbe. „Das Blau versinkt beziehungsweise verschwimmt, sodass der Fokus auf dem Rest des Raumes liegen kann“, so Milan Krastev.
Die derzeitige Ausstellung besteht aus verschiedenen Passionen, die die unterschiedlichen Techniken des Künstlers zeigen sollen. Man wolle mit der Zusammenstellung der Werke auch die Überführung verstehbar machen. „Das Blatt jeder Arbeit ist so intensiv, dass 28 Arbeiten ausreichen. Jedes Bild soll im Einzelnen betrachtet und die Rätselstruktur dahinter zu entschlüsseln versucht werden“, so Dr. Thorsten Heese, stellv. Direktor des Museumsquartiers Osnabrück und Kurator der Stadt- und Kulturgeschichte. Natürlich ist auch das „Inspirationswerk“ Melencolia in der Ausstellung zu sehen.
Kulturgeschichtliches Museum
Lotter Straße 2
49078 Osnabrück
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Fotos: Sophie Scherler