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„Das Denkmal >> in Bewegung“: Osnabrücker Studierende präsentieren virtuelle Ausstellung

Wie lassen sich Denkmäler im Osnabrücker Stadtraum, die für Gewalt und Krieg bzw. Frieden stehen, in einer virtuellen Umgebung kontextualisieren und interpretieren? Osnabrücker Studierende haben sich im vergangenen Sommersemester mit dieser Frage befasst und stellen nun ihre Ergebnisse vor.

Das Spektrum der bearbeiteten Objekte reicht dabei von klassischen Kriegsdenkmälern, wie etwa am Osnabrücker Bucksturm zu sehen, bis zu prominenten Friedenssymbolen im Stadtraum, beispielsweise der Türklinke des Rathausportals. Vom 13. bis zum 24. November präsentieren die Studierenden ihre Arbeiten in einer virtuellen Ausstellung in der Universitätsbibliothek, Alte Münze 16/Kamp.

Einführung am 14. November

Interessierte sind herzlich zur Ausstellungseröffnung mit einer Einführung im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek am 14. November um 18 Uhr eingeladen. Nach einem kleinen Empfang mit Umtrunk besteht dann die Möglichkeit, in die virtuelle Ausstellung “Das Denkmal >> in Bewegung” einzutauchen.

Die Ausstellung entstand im Programm LehrZeit, mit dem die Universität Osnabrück Lehrende mit Ressourcen ausstattet, um in Teams innovative Lehrkonzepte zu entwickeln und zu erproben. Bei der Ausschreibung für das Sommersemester 2024 waren unter anderem die Professuren für Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung, Didaktik der Geschichte und Didaktik der Informatik mit einem Antrag zur Verschränkung von Seminaren im Fach Geschichte und im Fach Informatik erfolgreich. Das Ziel dabei war, den Einsatz von Virtual Reality in der Lehre konzeptionell so weiter zu entwickeln, dass Studierende beider Fächer lernen, aus inhaltlicher und technischer Perspektive miteinander komplexe Anwendungen zu entwickeln und nutzbar zu machen.

Studierende befassen sich mit Osnabrücker Denkmälern

„Wir glauben“, so Prof. Dr. Christoph Rass von der Abteilung Neueste Geschichte, „dass Absolventinnen und Absolventen geschichtswissenschaftlicher Studiengänge nicht nur Nutzerinnen und Nutzer digitaler Angebote sein möchten. Heute geht es darum, die Entwicklung solcher Angebote zu verstehen und mitgestalten zu können.” Das gelingt dem Projekt mit Hilfe der Universitätsbibliothek als Kooperationspartner, die es den Studierenden ermöglicht, ihre Ausstellung in ihren Räumen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. “Unsere LehrZeit”, ergänzt die Geschichtsdidaktikerin Prof. Dr. Lale Yidlirim, “richtet sich an künftige Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, ganz wesentlich aber auch an Studierende, die später im Lehramt tätig sein wollen. Schule und Unterricht erfordern heute nicht nur “digital literacy”, sondern die Entwicklung und die Vermittlung von digitaler geschichtskultureller Agency, die Schülerinnen und Schüler ermutigt und befähigt, sich aktiv in den digitalen Wandel einzubringen. Genau dafür wollen wir künftige Geschichtslehrerinnen und -lehrer fit machen.”

Über ein Semester hinweg haben Studierende in zwei aufeinander bezogenen Seminaren gemeinsam zum Thema “Forschen, vermitteln, ausstellen: Virtuelle Lernräume in der Geschichtswissenschaft” gearbeitet und sich dabei mit Denkmälern im Osnabrücker Stadtraum befasst, die für Krieg und Gewalt bzw. für Frieden stehen. “Diese gemeinsame Arbeit war für uns ungemein spannend und es war ein Glücksfall, dass wir über die LehrZeit ganz unterschiedliche Fächer in der Lehre zusammenführen konnten, die bereits mit Virtual Reality experimentiert haben“, sagt Prof. Dr. Michael Brinkmeier, der an der Universität Osnabrück das Fach Didaktik der Informatik vertritt. “Gerade das interdisziplinäre, forschende Lernen hat Potentiale entfaltet und uns gezeigt, wie hoch die Anforderungen daran sind, in Lehrveranstaltungen zwischen Fächern, Technologien, und Arbeitsweisen Brücken zu bauen”.

„Herausfordernd, aber spannend“

Das Ergebnis ist eine Mixed-Reality-Ausstellung, in der in einem virtuellen Ausstellungsraum Installationen zu sehen sind, in denen sich Historikerinnen, Historiker sowie Informatikerinnen und Informatiker gemeinsam kritisch und reflektiert mit materieller Erinnerungskultur auseinandersetzen. “Für uns”, so Ella Malin Visse, eine der teilnehmenden Studierenden, “war es herausfordernd aber auch spannend, ein Thema auf so ungewohnte Art und Weise anzugehen. Die Chance, nun mit einer eigenen Ausstellung auch einen Beitrag zum aktuellen “Friedensjahr” zu leisten und die Ergebnisse unserer Arbeit zu veröffentlichen, ist allerdings auch eine große Motivation für uns gewesen”.

“Bis zum Start der Ausstellung am 13. November bleibt noch einiges zu tun” ergänzt Imke Selle, die das Projekt als wissenschaftliche Mitarbeiterin koordiniert hat. “Es ist ziemlich ungewöhnlich, eine Ausstellung aufzubauen, die vor allem virtuell ist. Ich bin sehr gespannt, wie die Brücken, die wir zwischen der analogen und der digitalen Welt bauen, vom Publikum angenommen werden”.


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