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Darm-Inkontinenz: Patientin des Franziskus-Hospitals will Betroffenen Mut machen

An einer Darm-Inkontinenz leiden viele, allerdings reden nur die wenigsten darüber. Etwa 20 Prozent aller Menschen im hohen Alter, aber auch viele jüngere Patienten können den Schließmuskel nur eingeschränkt oder gar nicht mehr kontrollieren. Die Dunkelziffer bei der Erkrankung ist sicherlich noch höher. Was diese Erkrankung für Folgen hat, weiß Christel Kemmler (65) gut. Sie hat nach einem langen Leidensweg ihre Stuhl-Inkontinenz am Franziskus-Hospital Harderberg der Niels-Stensen-Kliniken erfolgreich behandeln lassen. Dank eines neuartigen Verfahrens konnte ihr in der Klink für Proktologie, Kontinenz- und Beckenbodenchirurgie unter der Leitung von Dr. Erik Allemeyer geholfen werden.

Betroffene möchte anderen Mut machen

Jetzt möchte sie anderen Betroffenen Mut machen und erzählt ihre ganze persönliche Krankheitsgeschichte. „Mein Körper hatte mich verlassen“, berichtet sie. Sie fühlte sich nicht nur körperlich isoliert, sondern auch sozial. Aus Angst vor ungewollten Ausscheidungen und Gerüchen hatte sie sich isoliert und ihr komplettes berufliches wie privates Leben auf Pause gestellt. Die gebürtige Osnabrückerin lebt in der Nähe von Erlangen und ihr dortiger Hausarzt hatte ihre Symptomatik nicht ernst genommen. Sie machte sich selbst auf den Weg, machte intensives Beckenbodentraining und suchte monatelang verschiedene Ärzte auf. Schlussendlich kam sie über ihre Mutter in ihrer Geburtsstadt Ende 2021 zu Dr. Erik Allemeyer. Sie fühlte sich gleich verstanden und als Patientin ganzheitlich gesehen.

Offen über Erkrankung gesprochen

Bei Christel Kemmler wurde zunächst eine sogenannte Biofeedback-Therapie durchgeführt, die aber keine ausreichende Verbesserung ergeben hat. Dann folgte eine testweise Stimulation des Sakralnervs. Hierbei entstand eine deutliche Verbesserung ihrer Kontinenz, so dass ein definitiver Schrittmacher zur Sakralnervenstimulation operativ implantiert wurde. „Ich wollte immer eine Chance finden, um das Problem zu lösen. Das Kämpfen hat sich gelohnt“, freut sich Christel Kemmler, die so wieder zurück in ein erfüllendes Leben gefunden hat. Innerhalb der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis und auch auf Facebook spricht sie seitdem offen über ihre Erkrankung und ihren Leidensweg.

Jahrelange Erfahrung

„Ein sehr wichtiges Anliegen ist uns, eine besonders vertrauensvolle Atmosphäre mit unseren Patienten aufzubauen“, sagt Dr. Allemeyer. „Unser Team hat jahrelange Erfahrung sowohl im Umgang mit den Organerkrankungen, aber auch mit seelischen Belastungen und Schamerleben.“

Das Leistungsangebot der Klinik für Proktologie, Kontinenz- und Beckenbodenchirurgie umfasst die operative und nicht-operative Therapie proktologischer Erkrankungen. Im Rahmen des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums wird innerhalb der Niels-Stensen-Kliniken fachbereichsübergreifend eng zusammengearbeitet und auch ein enger Austausch mit den Hausärzten der Region gesucht.


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