Das Corona-Testzentrum auf dem Limberg-Gelände nimmt ab Freitag, den 13. März, um 14 Uhr, die Arbeit auf. Hier nehmen Fachleute unter Federführung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Abstriche von Menschen, die als begründete Verdachtsfälle eingestuft und durch den Gesundheitsdienst von Stadt und Landkreis Osnabrück identifiziert und in einer Liste gesammelt sind.
Wer nicht auf dieser Liste steht, kann keinen Abstrich machen zu lassen. Ein Sicherheitsdienst gewährleistet, dass keine Personen, die nicht auf der Liste stehen, auf das Gelände gelangen. Eine direkte Zuweisung durch Hausärzte ist nicht möglich. “Wir müssen den Zugangsweg begrenzen, das ist das A und O. Die Johanniter werden nur die Leute abstreichen, die auf der Liste stehen”, äußerte Dr. Gerhard Bojara. Ein Abstrich von den Beifahrern der gelisteten Person sei nicht möglich. Das Testzentrum, in Form eines Zeltes und eines Containers, liegt neben dem Ausbildungszentrum der Feuerwehr auf dem ehemaligen Kasernengelände auf dem Limberg.
Testverfahren
Menschen, die auf der Liste des Gesundheitsdienstes stehen, bekommen von den Johannitern einen Termin mitgeteilt. Dann können sie im Fünfminutentakt mit ihren Fahrzeugen am Testzentrum vorfahren, sich einen Rachenabstrich entnehmen lassen und weiterfahren. Am Testzentrum wird ein vier bis sechs Personenteam, darunter ein Arzt, im Einsatz sein. Ist bei einer Person eine eingehende ärztliche Begutachtung erforderlich, findet diese in dem bereitgestellten Container statt. Auf diese Weise können rund 40 Personen täglich einen Abstrich abgeben. Die Proben werden anschließend an ein Labor in Georgsmarienhütte weitergeleitet. “Mit 40 Analysen pro Tag sind die Laborkapazitäten voll ausgeschöpft. Das ist ein sehr komplexer Prozess. Zudem ist keine zuverlässige Diagnose über Röntgenbilder, wie bei einer Lungenentzündung, möglich”, erklärte Bojara.
Wie komme ich auf die Liste?
In die Liste des Gesundheitsdienstes werden Personen aufgenommen, die sich über das Bürgertelefon, unter 0541 501 1111, gemeldet haben und die Kriterien des Robert-Koch-Institutes für begründete Verdachtsfälle erfüllen. Dazu zählen Menschen, die unspezifische Allgemeinsymptome oder akute respiratorische Symptome aufweisen und Kontakt zu einem bestätigten COVID-19-Fall hatten. Auch ein Aufenthalt in einem Risikogebiet und das gleichzeitige Feststellen der Symptome führt zu einem begründeten Verdachtsfall. Sollte jemand zu der genannten Gruppe gehören und das Bürgertelefon nicht erreichen können, wurde die E-Mail-Adresse abstrich@lkos.de eingerichtet. Dort sind der Name, das Anliegen und die Telefonnummer anzugeben. Ein Online-Formular ist in Planung.
Entlastung der Hausärzte
Das Gelände wird von Stadt zur Verfügung gestellt. Die Testeinrichtung dient dazu, das Entnehmen der Abstriche effizienter zu gestalten. Zudem sollen die Hausärzte entlastet werden. “Menschen, die anderweitig, zum Beispiel an Influenza, erkrankt sind, müssen auch versorgt werden können”, erklärte Dr. Bojara. Bislang ist Personal der Kassenärztlichen Vereinigung zu den begründeten Verdachtsfällen gefahren.
Unterstützung durch die Kassenärztliche Vereinigung
Auch Schutzkleidung wird durch das Testzentrum gespart. Während der mobile Dienst die Schutzkleidung nach jedem Fall wechseln musste, ist dies im Testzentrum, das sich unter freiem Himmel befindet, nicht erforderlich. “Das ist an dieser Stelle sehr ressourcenschonend. Je mehr wir einsparen, desto mehr haben wir für Engpässe zur Verfügung”, sagte KV-Sprecher Dr. Uwe Lankenfeld. Die Kassenärztliche Vereinigung stellt 700 Ausrüstungen zur Verfügung. “Es ist momentan nicht einfach diese Materialien zu beschaffen. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung”, zeigte sich Lankenfeld erkenntlich.