Erneut mussten Mitarbeiter der Ordnungsbehörde der Stadtverwaltung, unterstützt von Beamten der Polizeiinspektion Osnabrück eine Nachtschicht einlegen um die Einhaltung der Corona-Maßnahmen in einem Club der Hasestadt zu überprüfen.
“Ignoranz” der Clubbetreiber
Was sie bei der Razzia in der Nacht zu Samstag vorfanden löst bei der zuständigen Sozialdezernentin der Stadt Osnabrück eine deutliche Reaktion aus. „Diese Ignoranz ärgert mich gerade in Anbetracht steigender Infizierten-Zahlen in der Altersgruppe der 19- bis 35-Jährigen enorm“, erklärt Katharina Pötter, und weiter: „hier wurden die in der Niedersächsischen Corona-Verordnung festgeschriebenen Regeln erneut ignoriert“.
Es ist die zweite derartige Großkontrolle, die durchgeführt wurde. Beim ersten gemeinsamen Einsatz Ende August wurde der Club “neo” an der Pagenstecherstraße kontrolliert, mit einem ähnlichen Ergebnis. Es wurden in beiden Fällen grobe Verstöße gegen die Hygienevorschriften während der Corona-Pandemie festgestellt.
Gut gefüllte Tanzfläche, kaum Masken
Die Kontrolleure fanden nach Angaben der Stadtverwaltung anstatt des erlaubten Betriebs als Schankwirtschaft eine Diskothek mit einer gut gefüllten Tanzfläche vor. Abstandregeln, der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung sowie Dokumentationspflichten kamen der Bertreiber und die Vielzahl der 250 Gäste dabei nicht nach.
Katharina Pötter, die auch Leiterin des erst in dieser Woche reaktivierten städtischen Krisenstabes ist, macht darüber hinaus deutlich: „Gerade die Bedingungen in Diskotheken sind ein idealer Nährboden für das Virus, sich weiter auszubreiten. Deshalb ist ein solches Verhalten von Betreibern und Besuchern absolut inakzeptabel.“ Wegen der massiven Verstöße hat die Ordnungsbehörde der Stadt Osnabrück die sofortige Schließung des Betriebes bis Sonntag, 27. September, 24 Uhr angeordnet. Zudem wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Der Betreiber der Diskothek muss nun mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 Euro rechnen.
Weitere Kontrollen angekündigt
Um einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken, planen Stadt und Polizei weitere Kontrollen. „Wir hatten gehofft, dass unser Einsatz an der Pagenstecherstraße Ende August den schwarzen Schafen der Branche eine Lehre gewesen ist, aber bei manchen scheint es keinerlei Einsicht zu geben“, sagt Katharina Pötter. Sie betont, dass es Bürgerinnen und Bürgern, die ihren Alltag wegen der Pandemie einschränken, nicht zuzumuten ist, solch krasse Verstöße ungeahndet zu lassen und dadurch die Gefahr einer Ausbreitung des Virus in Kauf zu nehmen. Dasselbe gilt für die vielen Gastronomen und Gewerbetreibenden, die einen großen Aufwand betreiben, um Hygienekonzepte zu erstellen und umzusetzen. „Dass sie sich an die Regeln halten, darf kein Wettbewerbsnachteil sein.“