“Insgesamt haben wir in Osnabrück und im Landkreis inzwischen drei bestätigte Fälle von Infektionen mit dem Corona-Virus”, erklärte Landrätin Anna Kebschull auf einer am Montag eilig einberufenen Pressekonferenz.
Begründete Verdachtsfälle verzeichnet der auch für den Gesundheitsschutz in der Stadt zuständige Landkreis Osnabrück inzwischen 60 Fälle.
Insgesamt 65 Bürger wurden unter Zwang in Quarantäne verwiesen, in häuslicher Absonderung befinden sich mehr als 100 Osnabrücker und Landkreisbewohner.
Ein erster bestätigter Fall in der Stadt Osnabrück
Die Fallzahlen auf Stadt und Landkreis teilen sich auf zwei unabhängig voneinander aufgetretene Fälle im Landkreis und einen weiteren Fall im Stadtgebiet auf. Genauere Angaben zum Wohnort der Erkrankten werden nicht gemacht.
Wolfgang Griesert, Oberbürgermeister der Stadt Osnabrück, sprach von einer Pandemielage, die sich von Wuhan in China über Italien nun langsam auch in Richtung Osnabrück ausbreitet. Grundsätzlich seien aber gerade in Niedersachsen die Fallzahlen noch überschaubar.
Der Landkreis Osnabrück steht in engem Kontakt mit dem Gesundheitsministerium in Hannover und befolgt die Vorgaben des Robert Koch Institus. Eine Vertreterin des Landkreises erklärte, dass der Gesundheitsdienst mit Mitarbeitern aus anderen Verwaltungsbereichen verstärkt wird.
Im Landkreis Osnabrück sollen kurzfristig Schwerpunktkrankenhäuser eingerichtet werden. Nähere Angaben zu den Standorten dieser Einrichtungen wurden beim Pressetermin nicht gemacht.
Im Schinkel soll ein Testzentrum entstehen
In der Stadt Osnabrück soll auf einem Parkplatz im Schinkel durch die Johanniter und in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung ein Testzentrum eingerichtet werden, erläuterte Sozialdezernentin Katharina Pötter die Pläne der Stadtverwaltung Osnabrück.
Dieser Artikel wird noch aktualisiert.
Update: In einer ersten Version dieses Artikels stand, dass in Osnabrück Schinkel eine „Schwerpunktpraxis“ entstehen soll, es wird aber das „Testzentrum“ werden, das auch für Bewohner des Landkreises zuständig sein soll.
Dort werden Ärzte u.a. in Schutzanzügen tätig sein, erklärte Dr. Gerhard Bojara vom Gesundheitsdienst des Landkreises Osnabrück. Man dürfe sich das aber nicht als „Seuchenstation“ vorstellen, die Behandlung schwerer Krankheitsfälle selbst wird in Krankenhäusern vorgenommen, so Dr. Bojara, der aber damit rechnet, dass in den allermeisten Fällen eine Behandlung in häuslicher Quarantäne möglich sein wird.