Im Licht der drohenden Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit, fordert der stellvertretende Vorsitzende des Commerzbank-Gesamtbetriebsrats, Sascha Uebel, das Bundesfinanzministerium auf, die Verantwortung zu übernehmen. Uebel kritisiert die Rolle des Ministeriums und stellt die Glaubwürdigkeit des Unicredit-Chefs Andrea Orcel in Frage.
Vorsitzender fordert Verantwortung
Sascha Uebel, der stellvertretende Vorsitzende des Commerzbank-Gesamtbetriebsrats, ruft das Bundesfinanzministerium dazu auf, die Verantwortung für die mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit zu übernehmen. “Das Bundesfinanzministerium hat das verbockt und hat dafür gerade zu stehen”, sagte er dem Wirtschaftsmagazin Capital. Uebel begrüßte die klare Positionierung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen eine Übernahme.
Zweifel an Glaubwürdigkeit des Unicredit-Chefs
Die Glaubwürdigkeit von Unicredit-Chef Andrea Orcel stellte Uebel infrage. “Wenn es kein Vertrauen gibt, sehe ich auch keine Möglichkeit zusammenzuarbeiten oder über irgendetwas zu verhandeln”, sagte er. Orcel hatte zunächst angeboten, seine Aktien wieder zu verkaufen, wenn die Unicredit nicht erwünscht ist – ein Angebot, das sowohl von der Regierung als auch von den Arbeitnehmervertretern abgelehnt wurde. Nun könnte er seinen Aktienanteil auf 21 Prozent erhöhen.
Überlegungen zu einem zweiten Standort
Die Idee, im Falle einer Übernahme einen zweiten wichtigen Standort der Unicredit in Frankfurt einzurichten, lehnt Uebel ab. “Ich halte gar nichts davon”, betonte er. Orcel sei nicht einmal zu Gesprächen nach Frankfurt gekommen. Uebel hielt sich bedeckt hinsichtlich der nächsten Schritte des Betriebsrats: “Wir haben die `challenge accepted`”, sagte er.
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