Die Commerzbank erwartet fest, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni eine Zinssenkung verkünden wird, obwohl das Thema der zu hohen Inflation noch nicht gelöst ist. Die Inflation könnte sich aufgrund steigender Lohnkosten und nachlassenden Einflüssen fallender Energiepreise auf Dienstleistungen bei etwa drei Prozent stabilisieren und damit das EZB-Ziel deutlich übertreffen.
Commerzbank prognostiziert Zinssenkung durch EZB
Trotz anhaltender Inflationsprobleme geht die Commerzbank weiterhin davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni eine Zinssenkung ankündigen wird. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse des Finanzinstituts könnte sich die Kerninflation in den kommenden Monaten bei etwa drei Prozent einpendeln, falls das zuletzt beobachtete Tempo beim Rückgang der Teuerung anhält. Dies würde deutlich über dem Ziel der EZB liegen.
“Offensichtlich scheint der dämpfende Einfluss der fallenden Energiepreise auf die Preise von Dienstleistungen nachzulassen, sodass diese wieder eindeutig von dem Effekt der kräftig steigenden Lohnkosten dominiert wird”, heißt es in der Analyse der Bank.
Erste Zinssenkung wahrscheinlich trotz hoher Inflation
Trotz der sich stabilisierenden Inflation hält die Commerzbank eine erste Zinssenkung im Juni für sehr wahrscheinlich. “Dafür waren die entsprechenden Hinweise bei der letzten Pressekonferenz und in vielen Äußerungen einzelner EZB-Ratsmitglieder zu eindeutig”, so die Commerzbank.
Allerdings könnte eine anhaltend hohe Kerninflationsrate die geplanten Zinsschritte der EZB deutlich einschränken. “Würde sich die Kernteuerungsrate aber tatsächlich deutlich über 2 Prozent stabilisieren, würde dies das Tempo und das gesamte Ausmaß der Zinsschritte merklich einschränken”, warnt die Analyse der Bank. Dies würde eine sorgsame Abwägung der geldpolitischen Entscheidungen erfordern, um eine weitere Verschärfung der Inflation zu vermeiden.
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