Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp ist besorgt über die potenziellen Folgen einer möglichen Übernahme durch die italienische Großbank Unicredit. Sie warnt vor einem schlechteren Rating, steigenden Refinanzierungskosten und dem Verlust von Kunden mit hohen Bonitätsanforderungen.
Bedenken über mögliche Übernahme
Bettina Orlopp, Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, äußerte sich in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ besorgt über die möglichen Risiken einer Übernahme durch die italienische Unicredit. Sie warnte, dass das Rating der Commerzbank wahrscheinlich „sich verschlechtern, wahrscheinlich sogar deutlich“ würde. Dies hätte zur Folge, dass „wir Kunden verlieren würden, die bestimmte Rating-Anforderungen haben und nur mit Banken mit sehr guten Bonitätsnoten Geschäfte machen.“
Risiken durch die Integration
Darüber hinaus hob Orlopp die Komplexität der Integration zweier großer Banken hervor. Sie erinnerte an die Erfahrung der Commerzbank nach der Übernahme der Dresdner Bank im Jahr 2008, die mehrjährige Anstrengungen erforderte, um die Systeme beider Banken zusammenzuführen. Orlopp befürchtet, ein solcher „Stillstand“ könne sich die Bank „in der heutigen Zeit, die von so vielen technologischen Umbrüchen und von einem sehr intensiven Wettbewerb geprägt ist, nicht leisten.“
Mögliche Auswirkungen auf mittelständische Firmen
Unicredit ist im September bei der Commerzbank eingestiegen und strebt eine vollständige Übernahme an. Im Falle einer Fusion könnten deutsche Mittelständler und Konzerne weniger Kredite erhalten, warnte Orlopp. Sie erläuterte, es gäbe „zwischen der deutschen Unicredit-Tochter HVB und uns große Überlappungen“ und um „Klumpenrisiken zu verhindern“, müssten „die Kreditengagements bei einigen Unternehmen reduziert werden.“
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