Der Digitalverband Bitkom begrüßt die jüngsten Entwicklungen rund um das chinesische KI-Start-up „Deep Seek“ als positive Nachricht für Deutschland und Europa. Laut Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung, zeige dies, dass der KI-Markt in Bewegung sei und noch viele Chancen für Wettbewerb offenstehen. Für die Diskussion um digitale Souveränität sei dies eine ermutigende Entwicklung.
Plädoyer für einen innovationsfreundlichen Rahmen
Susanne Dehmel betonte in einem Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, dass Deutschland und Europa im Wettlauf um Künstliche Intelligenz noch nicht verloren hätten: „Nur müssen wir endlich das Warmmachen beenden und mit dem Rennen beginnen“, erklärte die Digitalexpertin. Sie hob hervor, dass ohne eigene Anstrengungen kein Fortschritt möglich sein werde. Neben finanzieller Unterstützung und Förderung für europäische KI-Unternehmen sei es wichtig, Künstliche Intelligenz nicht immer nur als Bedrohung, sondern als Chance zu sehen. „Der Regulierungsrahmen muss wirklich innovationsfreundlich gestaltet werden, damit KI-Entwicklung und -Anwendung hierzulande attraktiv bleiben und wettbewerbsfähig möglich sind“, so Dehmel weiter.
Marktverschiebungen durch „Deep Seek“
Das chinesische Start-up „Deep Seek“ sorgte am Dienstag für erhebliches Aufsehen an den Börsen. Aufgrund ihrer Leistung fiel die Aktie des US-amerikanischen Tech-Giganten Nvidia um nahezu 17 Prozent, was zu einem Verlust von 589 Milliarden Dollar Marktwert führte. Dies stellt den größten Wertverlust dar, den ein US-Unternehmen an einem einzigen Tag je erlebt hat. „Deep Seek“ gab bekannt, dass ihr neues KI-Modell mit einem Budget von unter sechs Millionen Dollar und auf relativ wenigen und abgespeckten Nvidia-Chipsystemen trainiert wurde.
Impuls für digitale Souveränität
Die Entwicklung um „Deep Seek“ wird von Bitkom als Ermutigung für die Diskussion um digitale Souveränität in Deutschland und Europa wahrgenommen. „Deep Seek zeigt, dass der KI-Markt noch viel dynamischer ist als angenommen und dass weder die Sieger noch die Verlierer schon feststehen – und es noch lange kein KI-Monopol in den USA gibt“, sagte Susanne Dehmel im Interview mit der Funke-Mediengruppe. Der Vorstoß des Start-ups demonstriert, dass es im Bereich der Künstlichen Intelligenz noch viele ungenutzte Potenziale gibt und Europa die Möglichkeit hat, eine bedeutende Rolle in diesem globalen Technologiewettbewerb zu spielen.
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