Die Chemie-Gewerkschaft IGBCE und der Arbeitgeberverband BAVC haben sich auf einen Lohnanstieg von insgesamt 6,85 % für die bundesweit 585.000 Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie geeinigt. Die Erhöhung wird in zwei Stufen erfolgen: 2,0 Prozent ab dem 1. September und weitere 4,85 Prozent ab dem 1. April 2025.
Lohnsteigerung und Stärkung der Tarifbindung
Die Arbeitnehmer der chemisch-pharmazeutischen Industrie können sich auf eine Lohnerhöhung freuen. Dies ist das Ergebnis der jüngsten Verhandlungen zwischen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) und dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC). Neben der Lohnerhöhung wurden auch Maßnahmen beschlossen, um die Tarifbindung zu stärken und das gewerkschaftliche Engagement zu fördern.
Neue Regelungen zur Schlichtung und Zeitausgleich
Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IGBCE, erklärte, die Tarifpartner hätten „die Talfahrt bei den Reallöhnen stoppen und die Tarifbindung stärken“ können. „Das nutzt nicht nur Kaufkraft und Binnenkonjunktur, mit der attraktiven Regelung exklusiv für Gewerkschaftsmitglieder beweisen IGBCE und BAVC einmal mehr ihre tarifpolitische Innovationskraft.“ Gemeint ist hier eine neue Regelung, die es Gewerkschaftsmitgliedern ermöglicht, ab 2025 einen Zeitausgleich im Umfang von einem Arbeitstag pro Jahr zu erhalten.
Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags
Des Weiteren wurde beschlossen, den Bundesentgelttarifvertrag (BETV) zu modernisieren. Unter anderem sollen die Aufstiegschancen in den niedrigeren Entgeltgruppen verbessert und Unterschiede in den Entgelthöhen zwischen kaufmännischen, technischen und Meistertätigkeiten abgebaut werden.
Positives Echo aus den Reihen der IGBCE
Oliver Heinrich, IGBCE-Tarifvorstand und Verhandlungsführer, zeigte sich mit der Vereinbarung zufrieden. „Mit diesem Tarifabschluss nah an unserer Forderung geht es bei den Reallöhnen für die Chemie-Beschäftigten endlich wieder bergauf, und wir sind auf gutem Weg, die Inflationskrise hinter uns zu lassen.“
BAVC sieht strukturelle Herausforderungen
Katja Scharpwinkel, BAVC-Präsidentin, sprach von großen strukturellen Herausforderungen in der Branche. „Für diesen hart erarbeiteten Kompromiss mussten sich beide Seiten erheblich aufeinander zubewegen. Aber es wird deutlich, was wir durch eine gute Sozialpartnerschaft auch unter schwierigen Rahmenbedingungen leisten können“, erklärte sie.
Matthias Bürk, BAVC-Verhandlungsführer, betonte die Grenzen der Belastbarkeit in der Entgeltfrage, verwies aber auf die Möglichkeiten langfristiger Planungssicherheit und Flexibilität für Unternehmen in einer kritischen Lage.
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