Am Donnerstag, den 19. November 2020, wird der Chaostreff Osnabrück e.V. das neue soziale Netzwerk osna.social für alle Bürger online schalten. osna.social soll ein Ort werden, an dem sich Menschen aus Osnabrück und dem Osnabrücker Land unterhalten, diskutieren und austauschen können.
“Twitter und Facebook sind datenschutztechnisch sehr bedenklich und haben ein großes Problem mit Hass, Verschwörungstheorien, Ausgrenzung und so weiter”, erläutert Marvin Wilke, Administrator und Vereinsmitglied des Chaostreffs, die Beweggründe, ein neues soziales Netzwerk zu gründen. “Deswegen haben wir eine regionale Alternative geschaffen, die keine IP-Adressen speichert und keine Werbung verkauft. Hass, Rassismus und Sexismus ist bei uns verboten. Wir wollen einen respektvollen Umgang auf dieser Plattform führen. Dafür haben wir einen Verhaltenskodex auf unser Plattform.” Die Aussage “Seid ausgezeichnet zueinander” steht hier an erster Stelle.
Dritter Platz beim Osnahack
Der Chaostreff setzt dabei auf Anonymität: “Hier werden die Daten der Nutzer nicht verkauft oder in Algorithmen gesteckt, um die beste Werbung anzuzeigen. Die Nutzer bleiben vollkommen anonym und ihre Daten sind sicher auf den in Osnabrück betriebenen Servern unseres Vereins.” Die ersten Schritte hat das soziale Netz beim diesjährigen Hackathon der Stadtwerke Osnabrück “Osnahack” auf sich genommen. Dort hat das Team OsnaHub, welches zum Großteil aus Mitgliedern des Chaostreffs bestand, die Plattform eingerichtet, das Design angepasst und sie mit Inhalten aus der Region versorgt. So werden beispielsweise viele Informationen von Institutionen in und um Osnabrück automatisch in das Netzwerk eingespeist. Außerdem hat das Team gezeigt, wie die Daten aus der Plattform genutzt und aufbereitet werden können, um ein Dashboard zur Bürgerbeteiligung zu erstellen. Mit der Idee hat das Team den dritten Platz beim Osnahack belegt.
Untereinander vernetzt bleiben
Die Plattform osna.social funktioniert ähnlich, wie Facebook, Twitter und Co.: Nutzer können Profile erstellen, Nachrichten, Bilder und Videos teilen. Textnachrichten sind dabei auf 500 Zeichen begrenzt. osna.social nutzt die freie Software “Mastodon” (Open Source), ein dezentrales soziales Netzwerk. Es gibt hiervon bereits viele Instanzen, die von verschiedenen Personen, Vereinen oder Firmen betrieben werden und untereinander vernetzt sind. Nutzer von osna.social können so unter anderem Nutzer von ruhr.social, einem Mastodonserver aus dem Ruhrgebiet, folgen und Nachrichten austauschen.
Kein Datenverkauf
“Wer bereits einen Mastodon Account auf einer anderen Instanz hat, kann übrigens seine Daten auf unsere Instanz umziehen. So kann, wer will, seiner Heimatstadt etwas näher sein und die Freiheit seiner Daten praktizieren”, ergänzt Hannes Janott, Mitglied im Chaostreff. Die Plattform osna.social wird von Ehrenamtlichen betrieben, das Projekt trägt sich aus den Mitteln des Vereins und es bestünden keine Interessen, Geld mit der Plattform zu verdienen. Aus diesem Grund werden keine IP-Adressen gespeichert, keine Daten an Dritte weitergegeben und keine Werbung geschaltet. Die Nutzung ist für alle Interessierten kostenlos. “Vor allem jetzt in der Coronazeit ist der Kontakt zu Freunden und Bekannten nur eingeschränkt möglich. Deswegen wollen wir auf osna.social zusammenkommen”, so Marvin Wilke. Die Registrierung ist ab Donnerstag unter https://osna.social möglich.