Die CDU plant laut einem Bericht der ‘Welt’ (Mittwochausgabe), den Anteil weiblicher Abgeordneter in der Unionsfraktion des Bundestags zu erhöhen. Dies soll durch die Aufstellung von mehr Kandidatinnen in den Wahlkreisen, die sich um ein Direktmandat bewerben, erreicht werden.
Zunahme der weiblichen Kandidaturen in den Wahlkreisen
Dieses Vorhaben wurde in einer Sitzung des Präsidiums der CDU am Montag dieser Woche beschlossen, wie die ‘Welt’ unter Berufung auf informierte Kreise berichtet. Dem Bericht zufolge hat Christina Stumpp, die stellvertretende CDU-Generalsekretärin, einen entsprechenden Plan ausgearbeitet. Nach Zustimmung des Präsidiums soll dieser Plan nun umgesetzt werden.
Gründe und Hintergründe für die geplante Änderung
Die Wahlkreise sind für die CDU von besonderer Bedeutung, da die Partei dort bei Bundestagswahlen in der Regel in größerem Umfang Direktmandate gewinnt. Eine Steuerung der Listenplätze der CDU-Landesverbände zugunsten von Frauen ist relativ einfach, wenn die Bundespartei klar mehr Frauen aufstellen will. Eine entsprechende Einflussnahme bei der Nominierung der Kandidaten in den Direktwahlkreisen gestaltet sich jedoch schwieriger, da hier die Mitgliederversammlungen, also die Parteibasis, entscheiden.
Reaktionen innerhalb der Partei
Es ist zu beachten, dass Vorgaben aus Berlin, selbst von den Landesverbänden, oft kritisch gesehen und als Einmischung betrachtet werden. Das Thema Frauenförderung kam auf die Tagesordnung des Präsidiums, nachdem vier einflussreiche Christdemokratinnen angekündigt hatten, nicht erneut für den Bundestag kandidieren zu wollen. Dies zeige laut einer Parteimitgliederin, dass die CDU weiterhin “ein chronisches Frauenproblem” habe und es sei nur eine Frage der Zeit, bis dies der Partei als Schwäche ausgelegt werde. Derzeit besteht die Unionsfraktion nur zu einem knappen Viertel aus Frauen. Die Frauenquote habe sich als unzureichend erwiesen.
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