(mit Material von dts Nachrichtenagentur) CDU-Sozialflügel beklagt “Defizite” im Sozialprofil der Partei.
Der CDU-Sozialflügel äußert Kritik an der Beförderung von Carsten Linnemann zum CDU-Generalsekretär und bemängelt “Defizite” im Sozialprofil der Partei. Dennis Radtke, Europaabgeordneter und CDU-Sozialpolitiker, betont, dass mit Karl-Josef Laumann nur noch ein Vertreter des sozialen Flügels in der engeren Parteiführung vertreten sei. Radtke stellt fest, dass von den 26 Beisitzern im CDU-Bundesvorstand 19 Mitglieder der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) angehören. Er betont jedoch, dass auch der Sozialflügel, wie die Junge Union, die CDA, die Frauen- und die Senioren-Union, eine wichtige Rolle innerhalb der Partei spielen. Radtke stellt fest, dass der Sozialflügel in den letzten fünfzehn Jahren immer weniger sichtbar geworden sei und empfiehlt der Partei, sich nach dem Wechsel des Generalsekretärs nicht nur auf einen wirtschaftsliberalen Kurs zu konzentrieren.
“Themen glaubhafter und empathischer aufgreifen”
Radtke betont, dass die CDU bestimmte Themen glaubhafter und empathischer aufgreifen müsse, um über 30 Prozent hinaus zu kommen. Er führt aus, dass ein Grund für die Niederlage bei der Bundestagswahl darin lag, dass die Partei technokratische Verrenkungen zu zentralen sozialpolitischen Fragen wie Mindestlohn und bezahlbarem Wohnraum angeboten hatte, die nicht einmal von den Mitgliedern verstanden wurden. Radtke, Vorsitzender des Sozialflügels der Union in NRW (CDA), betont, dass einige in der CDU behaupten, man könne mit sozialen Themen keine Wahlen gewinnen. Er stellt jedoch fest, dass man definitiv Wahlen verlieren könne, wenn das Schaufenster der Partei in diesem Bereich leer sei.