Gesundheitspolitiker warnt vor Engpässen bei Kinderarzneimitteln
Berlin – Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge (CDU), warnt vor Engpässen bei Kinderarzneimitteln und macht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dafür verantwortlich. Sorge äußerte seine Bedenken nach einem Spitzengespräch zur Versorgungslage mit Kinderarzneimitteln. „Der Minister steuert mit einem Schlingerkurs auf einen Herbst zu, der abermals von Lieferproblemen geprägt sein wird“, so Sorge gegenüber der „Rheinischen Post“. Lauterbachs Bitte an Eltern, auf Hamsterkäufe zu verzichten, sei allein auf das Prinzip Hoffnung ausgerichtet. Sorge bemängelte, dass bisher nur reagiert und nicht regiert werde. Die Probleme seien bereits seit dem vergangenen Herbst bekannt. „Wir brauchen mehr Produktionsstätten in der EU und in Deutschland, statt uns auf fragile Lieferketten aus Indien und Asien zu verlassen“, forderte der CDU-Politiker. Des Weiteren plädierte er für eine verbesserte Koordination bei der Beschaffung von Medikamenten mit den Nachbarländern.
Die Warnungen vor Engpässen bei Kinderarzneimitteln kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Versorgungslage im Gesundheitswesen ohnehin unter Beobachtung steht. Die Corona-Pandemie hat die Schwachstellen in der Medikamentenversorgung deutlich gemacht. Insbesondere die Abhängigkeit von ausländischen Produktionsstätten wurde in Frage gestellt.
Probleme bereits seit letztem Herbst bekannt
Wie Sorge betonte, sind die aktuellen Herausforderungen im Medikamentenbereich keine Überraschung. Schon im vergangenen Herbst waren Engpässe spürbar, insbesondere bei Kinderarzneimitteln. Um diesem Problem entgegenzuwirken, sei es dringend erforderlich, die Produktion von Medikamenten in Europa und Deutschland zu erhöhen. Nur so könne man sich auf stabile Lieferketten verlassen und auf fragile Importe aus fernen Ländern verzichten, so der Unionspolitiker.
Auch die Koordination bei der Beschaffung von Medikamenten spiele eine entscheidende Rolle. Deutschland sollte eng mit seinen Nachbarländern zusammenarbeiten, um Engpässe zu vermeiden und eine reibungslose Versorgung sicherzustellen. Damit könnten auch mögliche Herausforderungen in Krisenzeiten besser bewältigt werden. In einem solchen Fall sei es von entscheidender Bedeutung, dass die europäischen Länder zusammenarbeiten und sich gegenseitig unterstützen, betonte Sorge.
Es bleibt abzuwarten, ob Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf die Kritik reagieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Medikamentenversorgung ergreifen wird. Die aktuellen Warnungen sollten jedoch als Anstoß dienen, die Schwachstellen im Bereich der Kinderarzneimittel-Versorgung anzugehen und nachhaltige Lösungen zu finden.