Der designierte Vorsitzende des sozialpolitischen Flügels der CDU, Dennis Radtke, fordert seine Partei auf, sich stärker auf soziale Themen zu konzentrieren. Er sieht dies als notwendige Voraussetzung für einen Regierungsanspruch und einen möglichen Wahlsieg.
Aufruf zur Themenerweiterung
Dennis Radtke (CDU), der designierte Vorsitzende des sozialpolitischen Flügels der CDU, drängt seine Partei, die sozialen Probleme in Deutschland stärker in den Fokus der politischen Diskussion zu rücken. “Wenn wir den Anspruch haben, regieren zu wollen, dann müssen wir die offenen sozialen Fragen beantworten”, sagte Radtke dem “Handelsblatt”.
Forderung nach empathischem Auftreten
Bisher hat die CDU-Führung vor allem Migration und Wettbewerbsfähigkeit als Schlüsselthemen betont. Radtke, derzeit noch stellvertretender Bundesvorsitzender der christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), ist jedoch der Meinung, dass die CDU auch “Anwalt der Menschen sein [muss], die sich anstrengen und trotzdem kaum über die Runden kommen”.
Soziale Krise trifft auch Mittelschicht
Radtke benennt “Leerstellen bei zentralen Fragen” als einen Grund dafür, dass CDU und CSU in Umfragen nicht über die 30-Prozent-Marke hinauskommen. Er betont, dass die soziale Krise auch weit in die Mittelschicht reicht. “Die Lebenshaltungskosten haben die guten Lohnerhöhungen der vergangenen beiden Jahre schon wieder aufgefressen. Bezahlbares Wohnen, Kinderbetreuung, Pflege: Diese Themen bestimmen den Alltag der Menschen”, so Radtke.
Vorschläge für 100-Tage-Programm
Der CDU-Politiker betont, dass in einem 100-Tage-Programm einer unionsgeführten Regierung eine Reform zur Berechnung des Mindestlohns sowie ein Maßnahmenpaket zur Steigerung der Tarifbindung im Land verankert sein sollten. “Hier können wir nach einem Wahlsieg schnell erste Entscheidungen treffen, um langfristig Sozialpartnerschaft zu stärken und damit mehr Lohngerechtigkeit zu schaffen”, sagte Radtke.
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