Noch ist er Bundesvorsitzender der CDU: Armin Laschet (dts)
Die Osnabrücker CDU begrüßt die geplante Mitgliederbefragung zum Bundesvorsitz. In der aktuellen Situation gehe an einer Basisbeteiligung kein Weg vorbei.
Die CDU steht an einem Wendepunkt. Die verlorene Bundestagswahl ist das Ergebnis einer Kette von Fehlern insbesondere der führenden Vertreter der Partei. „Die Entscheidungen der Parteigremien über den Bundesvorsitz, aber auch die Kür des Kanzlerkandidaten der Union haben unter den Mitgliedern der CDU zu einem Vertrauensverlust geführt. Dies wurde in der Kreisvorsitzendenkonferenz der CDU in Berlin sehr deutlich“, sagt Verena Kämmerling, Vorsitzende der CDU Osnabrück. Deshalb sei es wichtig und richtig, die Mitglieder über einen neuen Parteivorsitzenden entscheiden zu lassen. „Die repräsentative Demokratie in der Partei bleibt ein bewährtes System, aber in der aktuellen Lage besteht ein tiefer Wunsch der Basis nach mehr Mitsprache“, so Kämmerling. „Ich rufe alle Mitglieder dazu auf, sich an der Befragung zu beteiligen. Wer nicht Mitglied ist, aber an dieser historischen Entscheidung teilnehmen will, kann noch bis zum 24. November Mitglied der CDU werden.“ Wenn es um die Zukunft der CDU gehe, gehe es auch um die Zukunft des Landes.
Inhaltliches Profil neu schärfen – mehr Diversität schaffen
Der Kreisvorstand der CDU Osnabrück begrüßt die Mitgliederbefragung und den damit verbundenen ambitionierten Zeitplan. Die Vorstandsmitglieder sind sich einig, dass die Partei sich jetzt nicht mit monatelanger Selbstbeschäftigung lähmen darf. Sobald der neue Vorsitzende feststehe, gelte es, das inhaltliche Profil der CDU als konservative und moderne Partei der Mitte neu zu schärfen. „Wir werden in den kommenden Jahren einen tiefgehenden Wandel erleben. Beispiele sind die Transformation der Wirtschaft und der Arbeitswelt durch die Digitalisierung und die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz, die Zukunft der Rente und der sozialen Absicherung, der Klimaschutz und die künftige Stellung Deutschlands in Europa und der Welt. Darüber hinaus gilt es, unsere Gesellschaft zusammenzuhalten. Es wird eine große Aufgabe für den neuen CDU-Vorsitzenden, diese Themen anzugehen.“
Neben der inhaltlichen Ausrichtung müssten auch die Strukturen der Partei angepackt werden. „Wir brauchen mehr Diversität in der CDU und müssen auch für junge Menschen und für Frauen attraktiv sein – die Stimmverluste bei der Bundestagswahl zeigen das deutlich. Wir brauchen attraktive Angebote und durchlässigere Strukturen in der Partei,“ betont Kämmerling abschließend.