(Symbolbild) Straßenschilder in Osnabrück vielleicht bald mit Gorbatschow und Moses-Nussbaum bedruckt?
Die CDU-Stadtratsfraktion schlägt für die nächste Ratssitzung am 27. September vor, Osnabrücker Straßen nach den verstorbenen Michail Gorbatschow und Auguste Moses-Nussbaum zu benennen.
Präsident Gorbatschow habe eine entscheidende Rolle für die deutsche Wiedervereinigung gespielt. Die Ostdeutschen verdankten ihm Freiheit und einen unblutigen Umbruch. Gorbatschow stehe auch für atomare Abrüstung, den Ausgleich mit den USA und für die Demokratisierung Russlands. „Es gibt auch einen Bezug zu Osnabrück“, so Fraktionsvorsitzender Fritz Brickwedde. „Denn die Deutsche Bundesstiftung Umwelt verlieh ihm 2010 den Deutschen Umweltpreis. Ich habe Michail Gorbatschow zweimal hautnah intensiv erlebt. Er war nicht nur ein bedeutender Staatsmann, sondern auch ein wunderbarer warmherziger Mensch.“
Felix Nussbaum-Bilder nur durch Cousine nach Osnabrück gekommen
Auch nach Auguste Moses-Nussbaum sollte nach dem Vorschlag der CDU eine Straße in Osnabrück benannt werden. Die Wiederentdeckung des Kunstwerkes des im KZ ermordeten Osnabrücker Malers Felix Nussbaum sei ganz wesentlich seiner Cousine zu verdanken.
Sie habe einen großen Anteil an der Rettung seiner Bilder. So sei das Felix-Nussbaum-Haus möglich geworden. Ihre Eltern und fast alle Verwandten von ihr wurden im KZ umgebracht. Sie selber habe in einem Erdloch in den Niederlanden überlebt und habe dann nach Kriegsende in Israel gelebt. „Ohne das große Engagement von Auguste Moses-Nussbaum wären viele Bilder von Felix Nussbaum nicht in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Osnabrück ist ihr zu großem Dank verpflichtet. Eine Straße nach ihr zu benennen, wäre ein Zeichen dieser Dankbarkeit“, so Brickwedde.
Die CDU-Fraktion habe allen anderen Fraktionen diese Anträge zugeschickt, um daraus gemeinsame Anträge aller Ratsfraktionen zu machen. Die CDU hoffe auf breite Unterstützung und ein einhelliges Votum. „Der Stadtrat sollte am 27. September ein positives Votum abgeben, damit dann alle Details im Kulturausschuss beraten werden können“, so Brickwedde abschließend.