Die politischen Parteien, egal ob in den Kommunen oder in Berlin, fordern mehr Elektromobilität. Doch wo sollen die Elektroautos schließlich geladen werden? In Osnabrück könnte es schon bald mehr öffentliche Ladepunkte geben.
In der Ratssitzung am Dienstagabend konnte die CDU-Ratsfraktion mit einem Vorschlag überzeugen, der die Verwaltung beauftragt zusammen mit Stadtwerken und OPG „Laternen-Ladepunkten“ auf den Weg zu bringen. Auf Druck von SPD, Grünen und Volt wurde der Vorschlag allerdings dahingehend abgewandelt, dass erstmal nur „geprüft“ und nicht gleich „umgesetzt“ wird. Dabei sollen auch andere Lademöglichkeiten, wie zum Beispiel in Bordsteinkanten integrierte Steckerlösungen, durch die Verwaltung geprüft werden.
In anderen Städten gibt es bereits Pilotprojekte zum Laternen-Laden
Verena Kämmerling, umweltpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion und stellvertretende Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion Osnabrück, hatte im Vorfeld der Ratssitzung die Relevanz der Initiative betont: „In vielen Städten, wie Berlin oder Braunschweig, zeigen Pilotprojekte bereits, wie effektiv Ladepunkte an Laternen für eine breite Akzeptanz der E-Mobilität sorgen können. Osnabrück könnte diesen Schritt nun ebenfalls gehen und damit die Infrastrukturbedürfnisse moderner Städte direkt in die Tat umsetzen.“
Kritische Anmerkungen vom Stadtbaurat und aus der AfD
In der Ratssitzung am Dienstagabend hatte Stadtbaurat Thimo Weitemeier im Sinne des später getroffenen Kompromisses, auch andere Lade-Lösungen zu prüfen, darauf hingewiesen, dass die Stromnetze der Straßenbeleuchtung tagsüber oft abgeschaltet sind, weswegen der von der CDU favorisierte Vorschlag der Laternen-Steckdosen womöglich aus technischen Gründen scheitern könnte.
Als einziges Ratsmitglied stimmte Alexander Garder (AfD) gegen die Pläne. Er argumentierte mit den zu erwartenden hohen Kosten und einer allgemeinen Überlastung des städtischen Stromnetzes, das durch mehr Ladepunkte noch weiter belastet werden würde-