CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann fordert Bundeskanzler Olaf Scholz auf, den Ausbau des Kanzleramts, der etwa 777 Millionen Euro kosten soll, zu stoppen und stattdessen Hilfen gegen die hohe Inflation zu priorisieren.
Linnemanns Aufruf an Bundeskanzler Scholz.
Der Generalsekretär der CDU, Carsten Linnemann, hat Bundeskanzler Olaf Scholz aufgefordert, den kontroversen Ausbau des Kanzleramts zu stoppen. „Das Kanzleramt ist groß genug“, sagte Linnemann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er wies darauf hin, dass die Große Koalition aus Union und SPD den Ausbau vor der Corona-Pandemie beschlossen habe, aber viele Mitarbeiter seien auch jetzt noch häufig im Homeoffice.
Hohe Kosten und Inflation
Besonders problematisch ist für Linnemann die Kostenentwicklung. Der Ausbau der Regierungszentrale soll etwa 777 Millionen Euro kosten, das sind 177 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. In Anbetracht der wirtschaftlichen Lage im Land und den Belastungen der Bürger durch die hohe Inflation spricht sich der CDU-Generalsekretär für eine Umverteilung der Ressourcen aus: „Bundeskanzler Scholz sollte jetzt den teuren Erweiterungsbau stoppen. Hilfen gegen die Inflation müssen sich auf diejenigen konzentrieren, die auch wirklich Unterstützung brauchen. Diese Gesellschaft bricht sonst auseinander.“
Politik kann Zeichen setzen
Linnemann sieht zudem in der Politik die Möglichkeit, ein Zeichen zu setzen. „In den Ministerien und in den Ministerialbehörden werden immer neue Stellen geschaffen, während überall im Land gespart werden muss.“ So könnten die finanziellen Belastungen für die Bürger in Zeiten der hohen Inflation abgemildert werden.