Im CDU-Sozialflügel CDA regt sich Widerstand gegen Forderungen aus der CDU-Mittelstandsvereinigung für ein höheres Renteneintrittsalter. Der Vorsitzende der CDA Nordrhein-Westfalen, Dennis Radtke, äußert sich kritisch gegenüber den Forderungen und bekräftigt, dass es mit der CDA „keine pauschale Rente mit 70“ geben wird.
Widerstand gegen höheres Renteneintrittsalter
Der CDU-Sozialflügel CDA wehrt sich gegen Behauptungen, dass ein höheres Renteneintrittsalter aus der CDU-Mittelstandsvereinigung erforderlich ist. Dennis Radtke, Vorsitzender der CDA Nordrhein-Westfalen, betonte: „Auf den Debatten über ein höheres Renteneintrittsalter liegt kein Segen“, wie er dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe) erklärte. Er ist der Meinung, dass die bestehende Rente mit 67 genug ist und weitere Debatten über Verschärfungen nicht weiterhelfen.
Kein Konsens: Rente mit 70 oder höher?
Vor kurzem hatte die Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung, Gitta Connemann, in der FAS die Anpassung der „Regelaltersgrenze an die Lebenserwartung“ gefordert. Radtke, ein aussichtsreicher Kandidat für den CDA-Bundesvorsitz, widerspricht dieser Forderung: „Einen Gleitflug in Richtung einer Rente mit 70 oder höher für alle wird es nicht geben“, sagte er dem „Tagesspiegel“. Die Nachfolge von CDA-Chef Karl-Josef Laumann soll im September entschieden werden. Radtke ist vom größten Landesverband NRW für den Bundesvorsitz nominiert.
Rentendebatte braucht „Mut zur Differenzierung“
Zur Darstellung Connemanns, dass es in der Rentenpolitik „keinen Dissens mit den Sozialausschüssen“ gibt, widerspricht Radtke klar. Für ihn ist die Forderung nach einer generellen Rente mit 70 oder mehr „gewiss nicht Konsens mit den CDU-Sozialausschüssen“. Er betont: „Ich kenne diesen Konsens nicht. Wer solche Debatten führt, braucht den Mut zur Differenzierung. Viele Menschen, etwa in der Pflege oder auf dem Bau, können körperlich gar nicht über 67 Jahre hinaus arbeiten. Denen sollten wir keine Angst machen.“
Rentendebatte als Gefahr für Bundestagswahl 2025
Radtke betont, dass die CDA nach vielen Diskussionen den Weg zur Rente mit 67 mitgetragen hat und dazu steht. Er sieht in den Forderungen des CDU-Wirtschaftsflügels eine Gefahr für einen Sieg bei der Bundestagswahl 2025. „Jetzt einen Renten-Wahlkampf führen zu wollen, halte ich auch für strategisch nicht durchdacht“, warnte er.
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