Die Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa hat CDU-Chef Friedrich Merz für seine abfälligen Äußerungen über das Caritas-Projekt “Stromspar-Check” kritisiert. In der Debatte zur Vertrauensfrage warf sie Merz eine Polarisierung vor, die die Lebenssituation von einkommensschwachen Haushalten missachtet. Das umweltfreundliche Projekt soll diesen Haushalten bei der Energieeinsparung helfen und wird derzeit vom Bundesumweltministerium gefördert.
Polarisierung durch Merz in der Debatte
Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin der Caritas, äußerte scharfe Kritik an Friedrich Merz, dem CDU-Vorsitzenden, für dessen Kommentare über das Caritas-Projekt “Stromspar-Check”. “In der Debatte zur Vertrauensfrage haben wir leider genau die Polarisierung erlebt, vor der wir seit Monaten warnen”, sagte sie dem “Stern” am Dienstag. Sie bemängelte, dass diffamierende Äußerungen über die Lebenssituation von Menschen mit geringem Einkommen getätigt wurden.
Bedeutung der Energieberatung
Welskop-Deffaa betonte die Wichtigkeit der Energieberatung, insbesondere für Haushalte mit niedrigem Einkommen. “Energieberatung ist hier doppelt notwendig: Zur Entlastung einkommensschwacher Haushalte und als Beitrag zum konkreten Klimaschutz”, erklärte sie. Zudem kritisierte sie, dass das Projekt ins Lächerliche gezogen wurde, obwohl es nachweislich wirksam sei.
Die “Stromsparhelfer” des Projekts beraten kostenlos Haushalte, die Sozialleistungen, Bürgergeld oder ein niedriges Einkommen beziehen, wie sie Energie effizienter nutzen können. Haushalte mit veralteten, stromintensiven Geräten wie Kühlschränken können bis zu 400 Euro Zuschuss für den Kauf eines neuen Geräts erhalten. Die Berater sind meist Langzeitarbeitslose, die durch eine spezielle Schulung auf ihre Aufgaben vorbereitet werden, um sie wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.
Reaktionen auf die Kritik von Merz
In der Debatte hatte der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz, den grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck angegriffen, da dieser das Caritas-Projekt mehrfach gelobt hatte. Merz warf Habeck vor, statt über innovative Ideen lieber über “Kühlschränke und Wärmepumpen” zu reden.
Eva Maria Welskop-Deffaa lud Friedrich Merz ein, sich selbst ein Bild von dem “hoch innovativen Stromsparcheck” zu machen. Sie hoffe, dass die Debatte am Montag “einen Ausreißer darstellt und sich alle Akteure wieder auf einen faktenbasierten Wahlkampf” konzentrierten. “Arm und Reich dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden”, ergänzte die Caritas-Chefin.
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