Die caffewerkstatt in der Lotter Straße in Osnabrück hat sich erweitert und ein neues Kapitel ihrer Geschichte aufgeschlagen. Während das Hauptgeschäft in der Hausnummer 121 bleibt, hat Inhaber Marko Eschelbach in der Hausnummer 117 Osnabrücks erste Kaffeeschule eröffnet. In den neuen Räumlichkeiten werden künftig nicht nur Kaffeebohnen geröstet, sondern auch Kurse rund um das Thema Kaffee angeboten..
14 Monate lang umgebaut
Die caffewerkstatt, die 2012 in der Lotter Straße 23 gegründet wurde und 2015 in die größeren Räumlichkeiten in der Nummer 121 umzog, hat sich mit der neuen Adresse in der Hausnummer 117 weiterentwickelt. Der Umbau des weit über 100 Quadratmeter großen Gebäudes dauerte 14 Monate und war aufwändig. Marko Eschelbach und sein Team haben einen Seminarraum für theoretische Inhalte und einen Schulungsraum mit mehreren Kaffeemaschinen geschaffen, außerdem gibt es einen Röstraum, wo Kaffee geröstet wird. In diesen Räumen sollen künftig Baristakurse, Röstseminare und weitere Veranstaltungen stattfinden, die Einblicke in die Kunst des perfekten Kaffees geben.
Vielseitige Geschichte seit 1874
Das Gebäude in der Lotter Straße 117 hat eine lange und vielseitige Geschichte. Es wurde 1874 erbaut und war in den letzten Jahren Standort des Unterhaltungselektronik-Händlers Westend High Fidelity. Zuvor diente es unter anderem als Ballettschule. Doch Eschelbach und sein Team haben bei der Renovierung entdeckt, dass das Haus noch viel weiter zurückreichende Verbindungen zur Kaffeekultur hat. „Wir haben eine Fotografie aus den 1940er-Jahren gefunden, da stand über dem Eingang ‘Hagros Kaffee’“, erzählt der Kaffee-Experte. Dieser Fund zeigt, dass das Gebäude vermutlich schon einmal eine Kaffeerösterei beherbergte. „Früher gab es mal 16 Kaffeeröstereien in Osnabrück, heute sind es nur noch vier“, ergänzt der Inhaber.
Kaffeeschule vermittelt Wissen rund um die Bohne
Die Kaffeeschule richtet sich an alle, die tiefer in die Welt des Kaffees eintauchen möchten. So gibt es beispielsweise einen Kaffee-Basic-Kurs, der in zweieinhalb Stunden umfassendes Wissen über die Botanik, den Anbau, die Ernte und das Rösten von Kaffee vermittelt. Außerdem werden praktische Übungen an der Espressomaschine und der Kaffeemühle angeboten. Für Fortgeschrittene gibt es Barista-Kurse, in denen die Teilnehmenden lernen, wie man die Kaffeemühle korrekt einstellt, die Espressoextraktion perfektioniert und den Milchschaum für Milchgetränke wie Cappuccino aufschäumt.
Deutscher Meister und Weltmeister in Latte Art
Ein besonderes Highlight des Kursprogramms ist der Latte-Art-Kurs, der im nächsten Jahr von Christian Ullrich, Deutscher Meister und Weltmeister in Latte Art, geleitet wird. In diesem Kurs lernen die Teilnehmenden, wie sie den Milchschaum optimal zubereiten und kunstvolle Muster in ihre Getränke gießen.
Enge Beziehungen zu Kaffeefarmen
Neben den Kursen pflegt die caffewerkstatt enge Beziehungen zu Kaffeefarmen. Im Juli reiste Marko Eschelbach mit seinem Team nach Brasilien, wo sie vier Kaffeefarmen besuchten, darunter eine, die ausschließlich von Frauen betrieben wird. Vor sechs Wochen kamen die brasilianischen Partner zum Gegenbesuch nach Osnabrück, um den Austausch zu vertiefen.
Mit der neuen Kaffeeschule will Marko Eschelbach die Kaffeekultur in Osnabrück bereichern und die Leidenschaft für das Handwerk rund um die Bohne weitergeben. „Wir möchten den Menschen ein besseres Verständnis für den gesamten Prozess vermitteln, von der Kaffeepflanze bis in die Tasse“, erklärt er.
Tag der offenen Rösterei am 7. Dezember
Am 7. Dezember findet im Rahmen des “Lotter Samstags” von 10.00 bis 17.00 Uhr ein Tag der offenen Rösterei statt mit Liverösten und einer Cupping genannten Verkostung von Kaffee. Bei der Gelegenheit können die neuen Räumlichkeiten besichtigt und viele interessante Informationen rund um Kaffee mit nach Hause genommen werden.