Der deutsche Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) zeigte sich öffentlich besorgt über die Sicherheit von Deutschen in Russland und den Austausch von Gefangenen zwischen beiden Ländern. Er warnte davor, dass der russische FSB-Geheimdienst regelmäßig Gift einsetze und äußerte Zweifel, ob Russland seine Absprachen einhalte.
Buschmanns Bedenken beim Gefangenenaustausch
Marco Buschmann erklärte im Gespräch mit dem “Stern”, dass er bis zum Schluss des Gefangenenaustauschs mit Russland unsicher war, ob die russische Seite ihre Zusagen einhalten würde. “Nicht einmal als das Flugzeug mit den befreiten Gefangenen in Köln/Bonn gelandet war, konnten wir sicher sein”, erklärte der Bundesjustizminister. Er bezeichnete das regelmäßige Einsetzen von Gift durch den russischen Geheimdienst FSB als besonders perfiden Akt.
ärztliche Untersuchung nach Landung in Deutschland
Aufgrund der Bedenken ließ man die Gefangenen nach ihrer Ankunft in Deutschland sofort medizinisch untersuchen. “Das war persönlich meine große Sorge: dass Russland sie vor dem Abflug vergiftet hat. Aber nach dem, was wir bislang wissen, ist das Gott sei Dank nicht der Fall”, so Buschmann.
Reisewarnung und Risikoeinschätzung
Des Weiteren riet der Bundesjustizminister Deutsche von Reisen nach Russland ab. “In Russland ist schon seit längerem niemand mehr sicher. Und ich rate allen dringend davon ab, sich ohne zwingende Notwendigkeit in ein Land zu begeben, in dem niemand sicher ist”, warnte Buschmann und fügte hinzu: “Ich kann niemandem die Sorge nehmen, dass Putin weitere politische Gefangene machen wird.”
Trotz der Möglichkeit, dass der Gefangenenaustausch das Risiko für Deutsche in Russland erhöhen könnte, glaubt Buschmann nicht daran. “Unter Wladimir Putin sind knapp 40 Journalisten umgebracht worden. Unzählige sind willkürlich inhaftiert worden”, erklärte er und betonte, dass es in Russland bereits vor dem Gefangenenaustausch keine Sicherheit mehr gegeben habe.
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