Das Bundeswirtschaftsministerium plant, Unternehmen finanziell zu unterstützen, die CO2 bei Produktionsprozessen abscheiden und unterirdisch einlagern wollen. Dies soll im Rahmen der sogenannten „Klimaschutzverträge“ geschehen, wobei vor allem energieintensive Industrien gefördert werden sollen.
Förderung von Klimaschutzverträgen
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) unter Leitung von Robert Habeck (Grüne) will Unternehmen, die CO2 bei Produktionsprozessen abscheiden und unterirdisch einlagern wollen, unterstützen. „Staatliche Förderung wird auf jeden Fall nötig sein“, sagte Bernhard Kluttig, Leiter der Abteilung Industriepolitik im BMWK, dem „Spiegel“. Es gehe dabei um „schwervermeidbare Emissionen“, wie sie beispielsweise Zementfabriken produzieren.
Carbon Capture and Storage
Eine Möglichkeit, CO2 loszuwerden, ist die unterirdische Speicherung des Gases, auch Carbon Capture and Storage (CCS) genannt. Die Technik ist jedoch teuer und Forscher des Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel rechnen mit 100 bis 200 Millionen Euro pro Lagerstätte. Darüber hinaus gibt es Bedenken bezüglich der Sicherheit solcher Endlager.
CCS-Hilfen über Klimaschutzverträge
Die Unternehmen sollen künftig CCS-Hilfen über die von Habeck vorgestellten Klimaschutzverträge beantragen können. Diese sollen helfen, die energieintensive Industrie nachhaltig zu dekarbonisieren. Das Wirtschaftsministerium stellt bis zu vier Milliarden Euro für Unternehmen zur Verfügung. „CCS wird aber wahrscheinlich erst in der zweiten Gebotsrunde eine Rolle spielen“, sagte Kluttig.
Teilnahme am Auktionsverfahren
Um an die Gelder zu kommen, müssen Unternehmen sich an einem Auktionsverfahren beteiligen. Sie müssen darlegen, wie viel Euro sie benötigen, um mit einer neuen Technologie eine Tonne CO2 einzusparen. Wer besonders günstig Treibhausgase einsparen kann, erhält den Zuschlag.
Gaskraftwerke von der Förderung ausgeschlossen
Gaskraftwerke sind von der Förderung ausgeschlossen, da es sich laut Ministeriumsvertreter „nicht rechnen würde“. Zementwerke könnten jedoch in absehbarer Zeit mit hohen Zusatzkosten durch steigende Preise für CO2-Zertifikate rechnen. Je teurer diese sind, desto mehr rechnet sich CCS, schätzt das Ministerium. Die Kosten für die Abscheidetürme, Transportgebühren des CO2 und die Einspeicherkosten könnten gefördert werden, präzisierte eine Ministeriumssprecherin auf Nachfrage.
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