Die Polizeidirektion Osnabrück stellte heute (18.10.) zusammen mit dem Niedersächsischen Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, die bundesweit ersten voll ausgestatteten Elektromotorräder für den Einsatz- und Streifendienst vor. Sie sind nicht nur günstiger als die herkömmlichen Modelle, sondern auch umweltfreundlich und leise. Zudem wurden sechs Pedelecs an übergeben. Damit nimmt Niedersachsen eine bundesweite Vorreiterrolle ein, so der Minister.

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Ein leises Klicken, mehr hört man nicht, wenn die beiden ersten Elektromotorräder eingeschaltet werden. Sie sind für den Streifendienst entwickelt worden und verfügen neben dem Signalhorn, Blaulicht, LED-Anhaltesignalen und Heckblitzern über ein innovatives Funkkonzept, was es dem Polizisten im Einsatz möglich macht, sich von seinem Krad zu entfernen und trotzdem weiterhin Funkkontakt zu halten. „Das ist zum Beispiel bei Verkehrskontrollen ein echter Vorteil“, sagt der Präsident der Polizeidirektion, Bernhard Witthaut. Es mache die Kontrollen einfacher und sicherer.

Entwicklung nach gelungenem „Test“

Ein erstes Elektromotorrad ist tatsächlich bereits im Einsatz. „Auf Borkum fährt bereits eine abgespeckte Variante der Motorräder. Die Rückmeldungen dazu waren so positiv, dass die Polizeidirektion in Zusammenarbeit mit den Herstellern die neuen Modelle entwickelte“, sagt Pistorius. Durch den Schritt zur Elektromobilität komme die Polizei außerdem ihrer Vorbildfunktion und Verantwortung für die Menschen und die Umwelt nach. „Man denkt da vielleicht nicht oft drüber nach, aber die Polizei unterhält eine der größten Flotten in Deutschland. Rund 80 Millionen Kilometer fahren die Beamten im Jahr.“ Allein der Fuhrpark in Niedersachsen umfasst derzeit 4.300 Fahrzeuge, von denen aktuell 44 teil-elektrisch und 43 Fahrzeuge rein batteriebetrieben fahren.

Boris Pistorius
Auch Boris Pistorius (Minister Inneres und Sport) ist von den neuen Motorrädern begeistert.

Auch wirtschaftlich ein Plus

Doch die neuen Elektromotorräder sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel. Ein komplett ausgestattetes E-Krad kostet rund 25.000€ und ist damit mehr als 3.000€ günstiger als die normalen Motorräder. Außerdem entfallen viele der üblichen Wartungskosten, sowie Erneuerungen von zum Beispiel Zündkerzen, Luftfilter oder Benzinfilter. Auch in Sachen Reichweite und Geschwindigkeit machen die neuen Modelle eine gute Figur: Sie werden bis zu 158 Km/h schnell und können im städtischen Bereich etwa 250 Kilometer zurücklegen, bevor sie wieder aufgeladen werden müssen. Das geschieht dann ganz einfach über ein internes Ladegerät, oder in unter einer Stunde an einer externen Ladestation. Und noch einen Vorteil haben die E-Motorräder: Man kann die E-Motorräder im Gegensatz zu den normalen nicht kommen hören. Das ist ein ermittlungstaktischer Vorteil. „Ich bin gespannt auf die Rückmeldungen der Beamtinnen und Beamten, die mit den Motorräder täglich auf Streifen sind“, sagte Pistorius abschließend. Eines der Räder wird in Osnabrück bleiben, das andere geht nach Leer.